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Sport: In der Masse besser

Ach, es ist doch gut, dass Christoph Daum wieder in Deutschland arbeitet. Ein Mann, der stets nur das Positive sieht.

Ach, es ist doch gut, dass Christoph Daum wieder in Deutschland arbeitet. Ein Mann, der stets nur das Positive sieht. Der auch an den Zumutungen seines 1. FC Köln nicht grundsätzlich verzweifelt. Im Gegenteil Daum hat die Zweite Liga, den aktuellen Aufenthaltsort des FC, zur stärksten Liga der Welt emporgeredet. Da macht das Arbeiten doch gleich doppelt so viel Spaß.

So viel Mut wie Daum wünschte man sich auch von seinen Kollegen aus der Bundesliga. Es gehört ja längst zum guten Ton, an deren Qualität herumzumäkeln. Wer etwas auf sich hält, nörgelt über mangelnde spielerische Klasse, taktische Unbedarftheit, allgemeine Graumäusigkeit. Beweise? Im Europapokal spielen die Deutschen seit Jahren keine Rolle mehr. Auch die Ausgeglichenheit innerhalb der Liga wird gerne als Argument für fehlende Exzellenz herangezogen. Gewinnt Hannover gegen Bayern, spricht das schließlich deutlich für fehlende Klasse des Rekordmeisters.

Warum eigentlich spricht das nicht für die Klasse der Hannoveraner?

Wenn Christoph Daum sich beruflich mit der Bundesliga beschäftigen müsste, würde er sie vermutlich in höchsten Tönen besingen. In der Masse war sie noch nie so gut wie heute. Der Tabellenletzte Borussia Mönchengladbach versammelt in seinem Kader vier WM-Teilnehmer des vergangenen Sommers, zwei aktuelle deutsche und einen argentinischen Nationalspieler. Vor 20 Jahren hätte eine Mannschaft mit dieser Besetzung um den Einzug in den Uefa-Cup gespielt, so wie es auch Dortmund und der HSV vor der Saison geplant hatten. Mindestens. Jetzt reicht es gerade mal für einen Platz im Mittelfeld. Warum? Vielleicht weil Cottbus einfach besser ist.

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