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Sport: Innenminister verabreden gemeinsame Aktionen gegen Hooligans - "Nie wieder Lens"

Mit verschärften Gesetzen und intensiver polizeilicher Zusammenarbeit wollen Deutschland und die Veranstalterländer der Fußball-Europameisterschaft 2000, Belgien und Niederlande, im Juni ein Fest des Sports garantieren und Ausschreitungen von Hooligans verhindern. Darüber haben sich am Mittwoch in Berlin Innenminister Otto Schily (SPD), sein niederländischer Amtskollege Bram Peper, der niederländische Justizminister Benk Korthals sowie der belgische Innenminister Antoine Duquesne geeinigt.

Mit verschärften Gesetzen und intensiver polizeilicher Zusammenarbeit wollen Deutschland und die Veranstalterländer der Fußball-Europameisterschaft 2000, Belgien und Niederlande, im Juni ein Fest des Sports garantieren und Ausschreitungen von Hooligans verhindern. Darüber haben sich am Mittwoch in Berlin Innenminister Otto Schily (SPD), sein niederländischer Amtskollege Bram Peper, der niederländische Justizminister Benk Korthals sowie der belgische Innenminister Antoine Duquesne geeinigt. "Ich will, dass die Europameisterschaft ein friedliches Fußballfest wird. Dieses europäische Ereignis darf nicht durch Randalierer oder gar Kriminelle gestört oder gefährdet werden", forderte Schily.

Korthals kündigte an, dass bei allen Spielen neben den Eintrittskarten auch Ausweise kontrolliert und Tickets erstmals namentlich ausgestellt werden. "Damit wollen wir ausschließen, dass Leute ohne Karten zu den Stadien kommen", erklärte Korthals. Außerdem kündigte der niederländische Justizminister verstärkte Maßnahmen gegen den Schwarzhandel mit den Tickets an. In Belgien soll nach Angaben von Minister Duquesne ein Gesetzesentwurf eingebracht werden, nach dem Gewalttäter und Gewaltbereite sofort bis zu sieben Tagen in Polizeigewahrsam genommen werden können.

Beide Länder begrüßten auch die Initiative in Deutschland, das Passgesetz zu verschärfen. Zu den vorgesehenen Maßnahmen gehören unter anderem Meldeauflagen und Gewahrsam zur Verhinderung von Ausreisen. Bislang werden Verstöße gegen solche Auflagen als Ordnungswidrigkeiten geahndet, künftig sollen sie als Straftaten verfolgt werden. Der Gesetzesentwurf sorgte gestern im Sportausschuss des Bundestages für Zündstoff. Der Sportsprecher der CDU/CSU-Fraktion, Klaus Riegert, kritisierte die bereits durch das Bundeskabinett verabschiedete Neuregelung zur Eindämmung von Hooligan-Gewalttaten bei der Fußball-Europameisterschaft 2000 in Belgien und in den Niederlanden als "unsinnige Maßnahme".

Die Zusammenarbeit der drei Länder schließt den Einsatz deutscher Polizeibeamter vor Ort und die Kooperation mit belgischen und niederländischen Kollegen, grenzüberschreitende Überwachung und Begleitung der Fans in Zügen ein. "Unsere Polizisten werden im Ausland nur als Berater tätig", erklärte Schily. Nötigenfalls werde es auch Grenzkontrollen geben.

Als mögliches Stimmungsbild für die EM gilt das Test-Länderspiel Niederlande - Deutschland in der nächsten Woche in Amsterdam. "Dieses Freundschaftsspiel hat Signalwirkung für das Gelingen des EM-Turniers und für die deutsche WM-Berwerbung 2006. Dieses Spiel muss unter Sicherheitsapekten gelingen. Die Sicherheit darf nicht den Sport dominieren, der Sport darf aber auch nicht von der Gewalttätigkeit dominiert werden. Wir müssen die Gewalt mit allen Maßnahmen bekämpfen", erklärte Rüdiger Kaas, Ministerialdirektor des Bundesinnenministeriums, beim EM-Workshop des Deutschen Fußball-Bundes in Herzogenaurach. Kaas stellte in diesem Zusammenhang noch einmal klar: "Vorfälle wie in Lens bei der letzten Weltmeisterschaft dürfen sich niemals wiederholen."

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