zum Hauptinhalt

Sport: Ins Finale gezittert

Eintracht Frankfurt besiegt Bielefeld im Pokalhalbfinale mit 1:0

Am 29. April feiert der Frankfurter Verteidiger Marko Rehmer seinen 34. Geburtstag. An diesem Tag findet in Berlin das Pokalfinale statt – und der in Berlin geborene Verteidiger soll keinen sehnlicheren Geburtstagswunsch hegen, als an diesem Tag mit Eintracht Frankfurt im Berliner Olympiastadion spielen zu können. Gestern konnte er wegen einer Knieverletzung seiner Mannschaft nicht helfen, dieses Ziel zu erreichen. Doch es gelang auch ohne ihn. Durch ein Tor von Ioannis Amanatidis gewann Eintracht Frankfurt das Pokal-Halbfinale gegen Arminia Bielefeld mit 1:0 (1:0) und steht erstmals seit 1988 wieder im Pokalfinale.

„Der Pokal ist eine reine Freude“, hat Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel zuvor gesagt. Sollte heißen, dass sein Team in diesem Wettbewerb keinerlei Druck verspüre. Die Anwesenheit von 50 000 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Commerzbank-Arena dürfte beide Teams gestern allerdings auf die gehobene Bedeutung des gestrigen Spiels hingewiesen haben. Es winkte nicht nur das Finale als Lohn. Falls der FC Bayern heute im zweiten Halbfinale in St.Pauli gewinnt, hat der Sieger des gestrigen Spiels bereits die Uefa-Cup-Teilnahme sicher. Dass die Frankfurter sich diese als Ziel gesetzt haben, zeigte auch die riesige Europa-Fahne, die die Eintracht-Fans vor dem Spiel entrollt haben. Die Sehnsucht nach europäischen Spielen ist offenbar sehr groß.

Ein Fan kippte anschließend in der Frankfurter WM-Arena über den Zaun und musste verletzt ins Krankenhaus gebracht werden, später musste ein zweiter Zuschauer behandelt werden. Frankfurts Vereinschef Heribert Bruchhagen forderte in der Halbzeitpause, die Zäune ganz aus den Stadien zu entfernen.

Drei Tage zuvor hatte sich Bielefeld im Bundesliga-Heimspiel gegen Frankfurt mit 1:0 durchgesetzt, doch im Pokal ging Frankfurts Trainer Funkel mutiger zu Werke. Er nominierte in Ioannis Amanatidis, Alexander Meier und Benjamin Köhler gleich drei Stürmer. Das verschaffte den Frankfurtern mehr Spielanteile, die erste Chance aber gehörte den Bielefeldern. Petr Gabriel köpfte eine Flanke nur knapp am Tor vorbei.

Dann aber schickte der überraschend ins Team gerückte Frankfurter Stefan Lexa seinen Sturmkollegen Amanatidis auf den Weg, der den Ball am herausstürzenden Torhüter Mathias Hain vorbeilegte – und aus 16 Metern zum 1:0 einschoss. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, riefen die Frankfurter Fans – und verstummten sofort, als der Bielefelder Fatmir Vata den Ball nach dem Anstoß per Fernschuss an die Ecke des Frankfurter Tores hämmerte. Kurz keimte Hoffnung auf einen dramatischen Pokalabend auf, doch die kompakte Bielefelder Spielweise verhinderte das. In der ersten Halbzeit blieben weitere Höhepunkte aus.

Nach der Pause bemühte sich Bielefeld intensiver um ein Tor – und Frankfurt boten sich Konterchancen. Hain musste einen Schuss von Markus Weissenberger mühsam abwehren. Doch die Frankfurter gingen zu nachlässig mit ihren Möglichkeiten um, Köhler köpfte die beste an den Pfosten. So musste Marko Rehmer auch noch in den Schlussminuten zittern, ehe sein großer Wunsch mit dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Markus Merk in Erfüllung ging. Jetzt muss er nur noch bis zum 29. April fit werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false