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Torger Christian „Toto“ Wolff, 43, hier zwischen seinen Fahrern Lewis Hamilton, links, und Nico Rosberg, ist seit Januar 2013 Motorsportchef bei Mercedes. Er führte das Team im vergangenen Jahr zu den Formel-1-WM-Titeln bei den Fahrern und Konstrukteuren.

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Interview mit Mercedes-Motorsportchef: Toto Wolff: "Wir müssen Kosten eindämmen"

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff plädiert im Interview mit dem Tagesspiegel für eine Kostenobergrenze in der Formel 1. Außerdem äußert er sich zur Zukunft von Weltmeister Lewis Hamilton.

Von Christian Hönicke

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff plädiert für eine Kostenobergrenze in der Formel 1. „Wir müssen es schaffen, die Kosten einzudämmen, sie dürfen uns nicht aus dem Ruder laufen“, sagte Wolff dem „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe). „Wie man das schafft, weiß ich noch nicht genau. Um das für nächstes Jahr hinzukriegen, brauchen wir einen einstimmigen Beschluss aller Teams, und den wird es nicht geben. Mit einer einfachen Mehrheit könnten wir das für 2017 beschließen, das halte ich für einen realistischen Zeitpunkt.“

Für dieses Ziel will das Weltmeister-Team auch mit dem Konkurrenten Ferrari zusammenarbeiten. Man sei „mit Ferrari absolut einer Meinung, dass man die Kosten im Auge behalten muss“. Erstaunt zeigte sich Wolff über den Entwicklungssprung bei Ferrari vor der Saison. „Das ist nicht Usus“, sagte er. „Am Chassis kannst du nicht viel finden, das Aerodynamik-Reglement ist stabil. Das große Thema ist sicher der Motor.“

Der Gewinn von 45 PS, den Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda bei Ferrari ausgemacht hat, sei „schon ein gewaltiger Sprung, der ist sicher am oberen Ende dessen, was man finden kann“. Wolff widersprach dabei Red Bulls Motorsportkoordinator Helmut Marko, der unlängst vermutete, dass Mercedes dem Konkurrenten Ferrari in dieser Hinsicht geholfen hat. „Du darfst es nicht. Es ist per Reglement verboten“, sagte Wolff. „Würde irgendjemand, der einen Funken Gehirn hat, einem Konkurrenten, der alle Ressourcen hat, helfen, nur um politisch Stabilität zu haben? Gegen das Reglement verstoßen und einen Konkurrenten stärken, der dir die WM abspenstig machen könnte? Das ist zu weit hergeholt.“

Eine Alternative für Weltmeister Lewis Hamilton, dessen Vertragsverlängerung bei Mercedes sich hinzieht, hat Wolff nicht ins Auge gefasst. „Über Alternativen brauchen wir nicht nachdenken, weil alles sehr gut auf dem Weg ist. Wir haben ein schnelles Auto, das meisterschaftsfähig ist. Das weiß Lewis, und wir schätzen ihn. Deswegen gibt es für mich keine Anzeichen, um sich nach Alternativen umzusehen.“

Das ausführliche Interview lesen sie am Samstag im gedruckten Tagesspiegel.

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