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Rogge

© AFP

IOC-Chef: Noch mehr Probleme für Jacques Rogge

Was der IOC-Chef über Luftverschmutzung und Doping sagt - sowie über Nord- und Südkorea.

Die Luft wirkte auch am Tag vor der Eröffnung der Spiele trotz zahlreicher Maßnahmen der chinesischen Behörden kein bisschen klarer. Rogge wollte das jedoch nicht unbedingt auf die Umweltverschmutzung schieben. „Man muss unterscheiden zwischen Dunst durch die hohe Luftfeuchtigkeit und Luftverschmutzung." Und er sei sich sicher, dass die Luft besser werde. Schließlich hätten die Chinesen „alles Menschenmögliche" dafür getan.

Die Maßnahmen der Chinesen schien Rogge auswendig gelernt zu haben: „Sie haben Millionen von Bäumen gepflanzt, sind von Kohleenergie auf sauberer Gasenergie umgeschwenkt, haben Firmen umgesiedelt, haben den Verkehr neu geregelt", und einiges mehr. Wenn sie so weitermachten wie bisher und man in einigen Jahren nach Peking zurückkomme, werde man die Veränderungen sehen. Die medizinische Kommission habe ihm auch versichert, dass für Athleten mit einer Belastungszeit von einer Stunde im Freien gar kein gesundheitliches Risiko bestehe, allenfalls für die, die länger draußen sind.

Das einzige Risiko für Athleten, über das sich Rogge gestern gerne äußerte, ist das Risiko, beim Dopingtest erwischt zu werden. 30 bis 40 positive Fälle erwartet der IOC Präsident bei den insgesamt 4500 vorgenommenen Kontrollen. In Athen hatte es bei 3600 Tests noch 26 Fälle gegeben. Dazu stellte Rogge nun eine Rechnung auf. Wenn nun in Peking weniger als 30 Athleten auffliegen, wären das im Verhältnis zur Gesamtzahl der Kontrollen weniger als in Athen. „Das würde beweisen, dass weniger dopen, dass wir Fortschritte gemacht haben", sagte Rogge.

In einer Angelegenheit war das IOC allerdings schon vor der Eröffnungsfeier vollkommen erfolglos. Es wollte Nord- und Südkoreaner wieder dazu bringen, bei der Eröffnungsfeier gemeinsam ins Stadion zu laufen. „Wir haben einen Brief an den Präsidenten von Nordkorea und einen an den Präsident von Südkorea geschrieben", sagte Rogge, „aber beide Seiten haben nicht zugestimmt." Jetzt laufen sie hintereinander ins Stadion, so wie es das Alphabet in Mandarin vorsieht. „Das ist ein Rückschlag für Frieden, Harmonie und den Vereinigungsprozess." Und auch keine gute Nachricht für das IOC.

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