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Italiens Nationalelf: Lippi will Neuaufbau mit den Alten

Trotz Debakel beim Confed-Cup hält Italien an seinem Nationaltrainer fest. Marcello Lippi führt die Elf auch zur WM im kommenden Jahr - wird aber an einem Umbau kaum vorbeikommen.

Es waren Szenen, die die Demontage nur schlimmer machten: Trainer Marcello Lippi war nach dem Abpfiff so gereizt, dass es auf die Reporter der Fernsehanstalt Rai einschüchternd wirkte. Sie wagten es kaum, ihn auf die blamable 0:3-Niederlage gegen Brasilien beim Confed-Cup anzusprechen. Und der sonst überragende Kapitän Fabio Cannavaro schlich mit hängendem Kopf aus dem Loftus-Versfeld-Stadion von Pretoria. In einer Szene war Cannavaro getunnelt worden. Immerhin Stürmer Luca Toni zeigte sich reumütig und sprach von einem „regelrechten Desaster“.

Dabei hätte ein Tor gereicht, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. „Italien – eine Schande!“, titelte der „Corriere dello Sport“. Verbandspräsident Giancarlo Abete stärkte trotzdem seinem Trainer den Rücken: „Lippi ist ein intelligenter Trainer, und es ist klar, dass er diese Spieler verteidigt, denen wir den WM-Titel verdanken.“ Warum er nicht mehr junge Spieler bringe, wurde Lippi gefragt. „Junge Spieler, junge Spieler!“, blaffte der Coach. „Ich weiß nicht, wovon Sie reden, der junge Giuseppe Rossi war bei allen drei Spielen dabei, ich kann doch nicht alle ins kalte Wasser werfen.“ Die Kritik schmetterte er ab, dabei muss die Elf ein Jahr vor der WM erneuert werden. „Wir sind im Moment nicht konkurrenzfähig, so wie unsere Liga“, sagte Torwart Buffon. Doch Lippi bleibt stur: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass zehn, elf Spieler aus dem jetzigen Kader für den Neuaufbau unerlässlich sind.“ 

Vincenzo Delle Donne

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