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Rasen auf Asphalt. Stefan Bradl zählt beim Heimrennen auf dem Sachsenring zu den Favoriten. Foto: dpa

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Sport: Ja, er bebt noch

Der Sachsenring feiert sein 85-jähriges Bestehen mit einem WM-Rennen.

Hohenstein-Ernstthal - Erst 2011 stand der Grand Prix am Sachsenring vor dem Aus, am Wochenende nun feiert die Rennstrecke ihr 85-jähriges Bestehen doch noch mit einem WM-Lauf. Und es wird nicht der Letzte sein. Die Vertragsverlängerung bis 2016 ist wichtig für die Region, konnte aber nur mit öffentlichen Finanzhilfen gesichert werden.

Das erste Rennen auf dem „Badberg-Viereck“ fand 1927 statt. Im Jahre 1961 wurde dort erstmals ein Weltmeisterschafts-Lauf gestartet. Zwischen 1991 und 1996 ruhte der Rennbetrieb, danach ging es wieder aufwärts. Laut Andreas Lämmel ist der Sachsenring nicht nur eine Attraktion, er erweist sich auch als einmaliger Wirtschaftsfaktor für die Region. Stolz verweist der Präsident des Landestourismusverbands Sachsen auf die Statistik. Denn von 1998 bis 2011 sei die Besucherzahl des Grand Prix’ von 142 000 auf 230 000 gestiegen. Knapp die Hälfte der Zuschauer kommen aus Sachsen, der Rest aus anderen Bundesländern, fünf Prozent aus dem Ausland. Allein zum Grand Prix lag der Umsatz nach Angaben des Verbandes zuletzt bei 22 Millionen Euro.

Oberbürgermeister Homilius darf sich zu den Rettern des Grand Prix zählen, der im Herbst 2011 plötzlich auf der Kippe stand. Der ADAC Sachsen hatte den WM-Lauf aus Kostengründen abgesagt, nachdem das Spektakel in den Vorjahren ein Minus von rund 600 000 Euro verursacht haben soll. Daraufhin entstand eine Gegenbewegung im Internet. Es kamen tausende Fans zu Protesten an die Strecke. Schließlich schalteten sich Hohenstein-Ernstthal und andere Kommunen ein, die Landesregierung sagte für Umbauten 1,5 Millionen Euro Fördergelder zu. Vor einer Woche erhielt der Sachsenring den Zuschlag für den deutschen WM-Lauf bis 2016.

Zu den diesjährigen Favoriten gehören neben dem Spanier Daniel Pedrosa das Jungtalent Sandro Cortese und die deutsche Hoffnung Stefan Bradl. Zunächst aber wird über Sicherheit diskutiert. Ein tragischer Zwischenfall ereignete sich am Freitag im freien Training. Der 26-jährige italienische Fahrer Mattia Pasini verletzte sich an Hals und Schulter. Während der Rückkehr an die Box stürzte er beim Versuch den Zusammenstoß mit einem Mechaniker zu vermeiden.dpa

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