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Sport: Ja und nein

Der Senat will ein neues Stadion für Union, hat aber kein Geld

Von Jutta Meier

Berlin. Die Anhänger des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union wussten bereits am vergangenen Sonntag, wie sie in Sachen Stadion entscheiden würden. „Macht das Kreuz in euren Herzen“ und „Wählt Pro Alte Försterei jetzt“ verkündeten sie auf Plakaten beim letzten Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen. Sie erwarteten ein klares Ja des Senats zur Spielstätte des Klubs an der Alten Försterei.

Im Gespräch zwischen Unions Präsidenten Heiner Bertram und Berlins Sportsenator Klaus Böger (SPD), das am Montag in Berlin stattfand und bei dem es um die Zukunft der Spielstätte des Klubs an der Alten Försterei ging, bezog der Senator die erhoffte Position. „Die regionale Verankerung des 1. FC Union an diesem Standort kann nicht in Frage stehen“, sagte Böger. Jeder, der ein Herz für den Verein habe, wisse das. Auf Grund fehlender Trainingsplätze, der Verkehrssituation, der maroden Geschäftsstelle und der wirtschaftlichen Situation führe eine Diskussion über einen Umzug ins Jahnstadion nicht weiter, sondern schaffe nur neue Probleme, ließ Böger wissen. „Damit ist ein möglicher Umzug des Klubs ins Jahnstadion dauerhaft ausgeschlossen“, sagte Unions Pressesprecher Lars Töffling. „Und das war uns schließlich das Wichtigste.“

Einig ist man sich auch über das Konzept zur Sanierung des maroden Stadions. „Der erste Schritt ist getan. Die Politik hat sich klar hinter das Konzept gestellt “, meint Töffling. Dieses sieht eine 22 000 bis 25 000 Zuschauer fassende, komplett überdachte Arena an der Stelle des jetzigen Stadions vor. Die Kosten belaufen sich auf 25 bis 30 Millionen Euro. „Es wird sich dabei wohl um eine Mischform aus Sanierung und Neubau handeln“, sagt Töffling. Fest steht, dass die Haupttribüne komplett abgerissen und durch eine neue Mehrzwecktribüne ersetzt wird, die VIP-Logen, einen Gastronomie-Bereich, sanitäre Anlagen und die Umkleideräume beherbergen soll. Direkt dahinter soll ein Parkhaus entstehen. Auch die erforderliche Infrastruktur für das geforderte Nachwuchsleistungszentrum wurde vom Senator offenbar begrüßt.

Dieses Einvernehmen ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Kassen der Stadt leer sind. Woher soll also das Geld kommen? „Jeder kennt die Haushaltssituation Berlins, die keine voreiligen finanziellen Zusagen zulässt. Ich bin aber gewillt, alle denkbaren Wege und Möglichkeiten auf dem steinigen Weg zur Lösung zu prüfen", sagte Böger.

Die Finanzierung und der Zeitplan des Umbaus sind damit weiterhin offen. Doch Präsident Bertram gibt sich zuversichtlich. „Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen. Und wir werden sie finden.“

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