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Ich dreh mich um dich. Der Mainzer Eugen Polanski (rechts) und der Schalker Raul rennen den Ball über den Haufen. Foto: dpa

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Sport: Jammern bleibt verboten

Mainz und Schalke nähern sich einander an

Mainz singt und lacht nicht mehr immer. Aber stolz auf sich ist es immer noch. Der örtliche Fußballklub FSV Mainz 05 hat durch die 0:1-Niederlage gegen Schalke 04 am Sonntag den Anschluss an die Tabellenspitze der Fußballbundesliga verpasst. Nach der insgesamt vierten Heimniederlage dieser Saison löst der Blick auf die Tabelle dennoch keine Ernüchterung bei den Betroffenen aus. „Dass wir mit 30 Punkten schwächeln, können nur die sagen, die nach sieben Spielen gedacht haben, wir werden Meister“, erklärte Manager Christian Heidel. „Wir haben immer betont, wir sind Mainz 05. Deshalb können wir stolz sein auf das Erreichte.“

Für die auf nationaler Ebene kriselnden Schalker führt der Weg weiter nach oben – in Richtung Mainz also. Inklusive des 2:1-Erfolgs in der Champions League bei Benfica Lissabon hat Schalke 04 in acht Tagen drei Partien gewonnen. „Wir haben das Spiel über weite Strecken bestimmt und kaum etwas zugelassen“, sagte Trainermanager Felix Magath. Sein Mainzer Gegenüber Thomas Tuchel, wegen eines grippalen Infekts ohne Stimme, überließ das Reden seinem Kotrainer Arno Michels. Dieser attestierte den Spielern, „nicht alle bekannten Tugenden abgerufen zu haben“.

Das Spiel begann furios. Bereits früh in der Begegnung brachte Linksverteidiger Christian Fuchs den Schalker Jefferson Farfan, der wieder in der Startelf stand, nahe der Torauslinie zu Fall – Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Elfmeter. Doch Klaas-Jan Huntelaar konnte die große Chance nicht nutzen, der Stürmer schoss den Ball an den Pfosten. Immerhin, er sollte nicht allein bleiben mit diesem Schicksal.

Bei den Mainzern gab es nach der Derbyniederlage in Frankfurt gleich fünf Veränderungen. Tuchel stellte Elkin Soto und Eugen Polanski als Doppelsechs auf, als rechter Verteidiger musste Florian Heller für den gesperrten Radoslav Zabavnik ran. Andreas Ivanschitz war Spielmacher in der Anfangsformation und Sami Allagui einzige Spitze. Der Deutsch-Tunesier hatte auch die einzige Torchance für Mainz im ersten Durchgang, sein Schuss verlangte Manuel Neuer aber nicht mehr als ein handfestes Zupacken ab. Der FSV sah sich einer geschickt gestaffelten Schalker Abwehr gegenüber, es fehlten Räume und Anspielstationen. So war dann auch die Führung für Schalke durch Farfan zwar nicht folgerichtig, aber gegen zu harmlos agierende Mainzer durchaus verdient.

Tuchel reagierte mit einem Dreierwechsel auf die uninspirierte Leistung seiner Mannschaft. Nach einer Stunde schickte er die Schalker Leihgabe Lewis Holtby aufs Feld, zusammen mit Adam Szalai und Marco Caligiuri.

Doch Schalke 04 hatte weiter keine Probleme, die Partie zu dominieren. So bedurfte es schon eines zweites Elfmeterpfiffs, damit die enttäuschenden Mainzer zu einer Ausgleichschance kamen. Aber Schürrle scheiterte mit seinem schwachen Schuss an Nationaltorwart Neuer.

„Das war eindeutig zu wenig“, brachte es Stürmer Allagui nach dem Abpfiff auf den Punkt, für Teamkollege Fuchs war es „symptomatisch, dass Schürrle den Elfer verschießt“.

Mainz’ Präsident Harald Strutz richtet den Blick trotzdem nach vorn: „Wir dürfen jetzt nicht jammern.“ Das klingt schon fast nach Felix Magath.

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