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Sport: Jan Ullrich wehrt den Angriff der Spanier ab

Jan Ullrich hat auf der letzten schweren Bergetappe der Vuelta den Angriff seiner Konkurrenten abgewehrt und das Goldene Trikot des Spitzenreiters souverän verteidigt. Auch auf dem 18.

Jan Ullrich hat auf der letzten schweren Bergetappe der Vuelta den Angriff seiner Konkurrenten abgewehrt und das Goldene Trikot des Spitzenreiters souverän verteidigt. Auch auf dem 18. Abschnitt der 54. Spanien-Rundfahrt über 166,3 Kilometer von Guadalajara nach Alto de Abantos, die Roberto Laiseka aus Spanien gewann, musste der Merdinger teilweise als Alleinkämpfer an seine Leistungsgrenzen gehen. Auf Platz zwei kam der Belgier Frank Vandenbroucke vor dem spanischen "Bergkönig" Jose Maria Jiminez. In der Gesamtwertung liegt Ullrich-Verfolger Igor Gonzalez de Galdeano (Spanien) 30 Sekunden hinter dem Telekom-Kapitän.

Auf dem zwölf Kilometer langen Schlussanstieg mit engen Straßen, Kopfsteinpflastern und einem Teilstück von bis zu neun Prozent Steigung versuchten die Gegner den Merdinger abzuschütteln. Der wiedererstarkte Ullrich musste zwar mehrmals den Kontakt zu den Schnellsten abreißen lassen, doch immer wieder kämpfte er sich mit seinem eigenen Tempo heran, wurde am Ende Achter und verlor lediglich 55 Sekunden auf den Sieger. "Die Spanier lassen keine Chance aus, mir das Trikot streitig zu machen. Doch meine Mannschaft ist in die Rolle reingewachsen und gibt hier bei der Vuelta 300 Prozent", sagte Ullrich nach der "Schlüsseletappe".

Durch den Anstieg zum Ziel galt die Etappe als die letzte aussichtsreiche Möglichkeit für Ullrichs schärfste Konkurrenten de Galdeano, Roberto Heras und Jiminez, dem Merdinger den Gesamtsieg streitig zu machen. Um Telekom zu zermürben, legten die drei spanischen Teams Vitalicio, Kelme und Banesto von Beginn an ein hohes Tempo vor, sodass das Hauptfeld nach der ersten Stunde bereits über 45 Kilometer zurückgelegt hatte. Den ersten Aderlass hatte das deutsche Team am zweiten der drei Berge: Alle Helfer des Tour-de-France-Siegers von 1997 mussten abreißen lassen. Aber Ullrich meisterte auch diese prekäre Situation in aller Ruhe und bewältigte den Anstieg im Sattel, während seine Herausforderer bereits in den Wiegetritt gehen mussten. "Er hat gekämpft wie ein Bär. Vielleicht hätte er Zülle auch ziehen lassen können, doch am Ende ist man immer schlauer. Eines steht aber fest: Jan ist keine Maschine, wie viele zuletzt wieder glaubten", sagte Telekom-Manager Rudy Pevenage.

Mit kämpferischen Tugenden schafften Rolf Aldag, Andreas Klöden und Jörg Jaksche auf der Abfahrt wieder den Anschluss und schirmten Ullrich ab. Am Fuße des Schlussanstiegs verschärfte Banesto durch den Schweizer Alex Zülle erneut die Gangart, und Ullrich war wiederum auf sich allein gestellt.

Die letzten Angriffe muss die deutsche Rad-Hoffnung auf der letzten Bergetappe abwehren. Beim 46 Kilometer langen Zeitfahren am Sonnabend gilt der Merdinger ohnehin als Topfavorit. "Die Vuelta ist aber noch längst nicht entschieden", so Ullrich.

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