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Sport: Jenkner jubelt wie ein Sieger

Motorrad-Pilot wird in Valencia nach Platz 13 noch Zweiter

Valencia/Leipzig (dpa). Mit einem beeindruckenden Lauf hat der MotorradRennfahrer Steve Jenkner beim Saisonfinale einen erfolgreichen Abschluss gefeiert. Ausgelassen jubelte der Aprilia-Pilot aus Hohenstein-Ernstthal auf dem Siegerpodest über seinen zweiten Platz beim letzten Motorrad-Grand-Prix dieser Saison in Valencia. Nach einer phänomenalen Aufholjagd von Platz 13 aus musste der 27-Jährige, der in der abschließenden WM-Gesamtwertung mit 151 Punkten den sechsten Platz belegte, in der 125-ccm-Klasse in einem spannenden Endspurt nur den Australier Casey Stoner (Aprilia) vorbei ziehen lassen. Dritter wurde Hector Barbera (Spanien/Aprilia).

Trotz seiner ausgezeichneten Leistung und obwohl er öffentlich so gejubelt hatte, war Familienvater Jenkner nicht restlos zufrieden. „Es wäre noch mehr drin gewesen. Ich hätte Casey überholen können, doch ich habe meine Chance nicht genutzt“, sagte Jenkner, der die schnellste Rennrunde gefahren war. Dario Giusepetti (Berlin/Honda) schied in der 21. Runde nach einem Sturz aus.

Neuer Champion in der Klasse bis 250 ccm wurde Manuel Poggiali (Aprilia) aus San Marino, dem ein dritter Platz reichte, um seinen zweiten WM-Titel zu feiern. Sieger wurde Randy de Puniet (Frankreich/Aprilia) vor dem Spanier Toni Elias (Aprilia). Bester Deutscher war Dirk Heidolf (Hohenstein-Ernstthal/Aprilia) auf Platz zwölf.

Ein Sieg nach drei erfolglosen Jahren, zudem fünf weitere Podestplätze - sportlich gesehen war die Bilanz der deutschen Fahrer in dieser Saison gut. Dass aber allein Jenkner in den Rennen, in denen er nicht ausgeschieden war, Topform erreicht hatte und die anderen Fahrer nicht annähernd die selbstgesteckten Ziele erreicht hatten, dokumentiert die Misere, in der der deutsche Motorrad-Rennsport steckt. Zudem beklagt Jenkner fehlende Unterstützung aus der Wirtschaft. Der Sieger von Assen, der anschließend mit vier Ausfällen in Serie viel Pech hatte, drohte indirekt sogar mit seinem Ausstieg aus dem Renngeschäft, das für ihn ein reines Zuschussgeschäft ist. Sonderlich ernst sollte man diese Drohungen aber nicht nehmen. Denn für die kommende Saison peilt Jenkner schon wieder große Ziele an: „Ich greife wieder an und will in der WM-Wertung unter die ersten Drei kommen.“

Doch Jenkner wird wohl auch in Zukunft jener deutsche Fahrer sein, der am zuverlässigsten gute Resulate erreichen wird. Aber wenigstens gibt es in der so genannten Königsklasse MotoGP wieder einen deutschen Fahrer: Alexander Hofmann wird in der nächsten Saison als Kawasaki-Werksfahrer an den Start gehen.

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