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Sport: Jetzt geht’s los

Mit der Fußball-Champions-League verhält es sich ein bisschen wie mit dem Basketball: Vor lauter Höhepunkten verliert der Zuschauer leicht den Überblick. Wie hat Bayern in dieser Saison gegen Juve verloren?

Mit der Fußball-Champions-League verhält es sich ein bisschen wie mit dem Basketball: Vor lauter Höhepunkten verliert der Zuschauer leicht den Überblick. Wie hat Bayern in dieser Saison gegen Juve verloren? 0:1? Oder war das im vorigen Jahr? Hat Brügge diesmal in der Münchener Gruppe gespielt? Oder Anderlecht? Die Gruppenphase ist die überflüssigste Erfindung seit alkoholfreiem Bier, und ihre ganze Nichtigkeit ist durch die gestrige Auslosung des Achtelfinales noch einmal bestätigt worden. Erst mit dem Achtelfinale fühlt sich die Champions League wieder wie richtiger Europapokal an, und man fragt sich, ob es wirklich einer Gruppenphase mit 96 Spielen bedurft hätte, um zu ermitteln, dass Klubs wie Sparta Prag, Artmedia Bratislava und der FC Thun nicht mehr mitspielen dürfen (oder nur noch im Uefa-Cup, was ungefähr das Gleiche ist).

Nichts verdeutlicht die Zweiklassengesellschaft in Europa besser als ein Vergleich der Erfolge der Uefa-Cup-Teilnehmer mit denen der Champions League. Im Uefa-Cup spielt nur noch ein Klub – Schalke 04 –, der diesen Wettbewerb bereits gewonnen hat. Die Champions League hingegen versammelt den alten Adel des europäischen Fußballs: zehn frühere Sieger mit zusammen 36 Titeln. Die Begegnung Ajax gegen Inter ist die Wiederholung des Finales von 1972, Bayern gegen Milan, Chelsea gegen Barça oder Real gegen Arsenal wären in jedem Jahr würdige Endspiele. Einen Preis allerdings werden die Zuschauer für das attraktive Achtelfinale wohl zahlen müssen. Wenn es so weitergeht, lässt sich das Endspiel Eindhoven gegen Villarreal kaum vermeiden.

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