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Bleiben im Geschäft. DFB-Chef Reinhard Grindel und Bundestrainer Joachim Löw.

© Imago

Joachim Löws Vertragsverlängerung: Gewinner überall

Dass Joachim Löw bis 2020 Bundestrainer bleibt, nutzt allen Beteiligten. Auch DFB-Präsident Reinhard Grindel darf sich freuen. Ein Kommentar.

Am Ende dieser Woche findet in Erfurt der turnusmäßige Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes statt. Unter anderem geht es dann um die Wiederwahl des Präsidenten Reinhard Grindel an. Oder besser gesagt: Es geht für den Amtsinhaber um ein überzeugendes Wahlergebnis. Grindel hat dafür inzwischen beste Voraussetzungen geschaffen. Zufälligerweise genau zu Beginn der Bundestagswoche wurde die Vertragsverlängerung mit Bundestrainer Joachim Löw offiziell verkündet. Und das wird vor allem auf Reinhard Grindel zurückfallen.

Der Präsident, der dem breiten Publikum bei seinem Amtsantritt vor einem halben Jahr allenfalls mittelbekannt war, hat das Thema schon im Sommer, also weit vor der Zeit, auf seine Agenda gerückt. Und das aus gutem Grund: Mit Joachim Löw, dem Weltmeistertrainer, dem Garanten für die fußballerische Fortentwicklung der Nationalmannschaft, lässt sich inzwischen bestens punkten.

Die Verlängerung bis zur Europameisterschaft 2020 sagt einiges über Joachim Löw. Sie deutet darauf hin, dass der Bundestrainer noch nicht am Ende seiner Ambitionen angelangt ist, dass er jetzt neben Weltmeister doch auch noch Europameister werden will. Sie zeugt aber auch von einer gesunden Selbsteinschätzung. Natürlich weiß Löw selbst am besten, dass er den für sich idealen Job längst gefunden hat. Er weiß, wie utopisch es ist, nach inzwischen zwölf Jahren bei einem Verband ohne größere Reibungen in den Vereinsfußball zurückzukehren, in dem er Tag für Tag mit seiner Mannschaft auf dem Trainingsplatz arbeiten muss – vor allem wenn er das bei einem Verein der Kategorie tun wollte, die seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden würde.

Die Vertragsverlängerung mit Löw sagt aber auch einiges über Reinhard Grindel. Der DFB-Präsident weiß, wie man die Öffentlichkeit zum eigenen Wohl bespielen muss. Vielleicht kommt diese Erkenntnis für einige noch überraschend. Dürfte es aber nicht. Bevor sich Grindel für das höchste Amt im DFB entschieden hat, hat er in einem Beruf gearbeitet, in dem das Bespielen der Öffentlichkeit zum Jobprofil gehört. Er war: Berufspolitiker.

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