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Sport: Jones vereitelt den Sieg mit dem Hinterkopf

In einem verrückten Spiel, dessen Höhepunkt ein Eigentor ist, trennen sich Leverkusen und Frankfurt 2:2

Rudi Völler hat schon vieles gesehen, aber diese Partie hat ihn ratlos zurückgelassen. „Fußball ist unlogisch und irreal“, sagte der Sportdirektor Bayer Leverkusens am Samstag achselzuckend, hatte er für den Spielverlauf beim 2:2 (1:1)-Remis gegen Eintracht Frankfurt doch keine Erklärung. „Ich ärgere mich sehr über das Ergebnis, wir hätten den Sieg mit nach Frankfurt nehmen müssen“, meinte Frankfurts Coach Friedhelm Funkel. „Dieser Punkt hilft uns weiter“, freute sich indes Michael Skibbe über das glückliche Ende, als Stefan Kießling mit dem Schlusspfiff den Ausgleich schaffte.

Von Beginn dominierte der Gast in der mit 22 500 Zuschauern ausverkauften Bayarena. Die Unsicherheiten in der Leverkusener Innenverteidigung nutzte die Eintracht zu vielen Torchancen – vergab sie aber fahrlässig. Alexander Meier schoss rechts vorbei, Michael Thurk drosch einen Ball über das Tor, Naohiro Takahara scheiterte, nachdem er Jan-Ingwer Callsen-Bracker hatte stehen lassen, an Jörg Butt. Als der Japaner dann allein auf Butt zulief, und der Keeper außerhalb des Strafraums parierte, hatte Schiedsrichter Kempter ein Handspiel gesehen und verwies Butt vom Platz – so kam der 22-jährige Torwart Benedikt Fernandez zu seinem Bundesliga-Debüt.

Frankfurt drückte in Überzahl weiter, doch Thurk traf nur den Pfosten. Und dann lag der Gastgeber plötzlich vorn, als Jermaine Jones eine Ecke Bernd Schneiders auf den Hinterkopf bekam und den Ball sensationell ins eigene Tor bugsierte. „Im Angriff mache ich den niemals“, scherzte Jones später. Postwendend gelang, ebenfalls nach einer Ecke, dem Verteidiger Sotirios Kyrgiakos der Ausgleich. Frankfurt hätte also schon deutlich führen müssen.

Nach der Pause gab Leverkusen dem Gegner keine Chancen mehr. Das Blatt wendete sich erst nach der ungerechtfertigten Roten Karte gegen Frankfurts Außenverteidiger Christoph Spycher, der Kießling gefoult hatte. „Danach haben wir zwei Konter gefressen, und einer davon führte leider zum Tor“, ärgerte sich Trainer Skibbe über das 1:2 durch Meier. Als Kyrgiakos den Ball nicht auf die Tribüne drosch, sondern Simon Rolfes den Abpraller bekam und auf Kießling vorlegte, hatten seltsame 90 Minuten ein Ende.

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