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 Max Hoff und Jacob Schopf holen in Tokio Silber.

© AFP

Jubel bei deutschem Kajak-Zweier: Zwei-Generationen-Boot gewinnt Silber

Das vom Alter und von der Größe her ungleiche Duo Max Hoff und Jacob Schopf harmoniert im Kajak-Zweier bestens. Beinahe wäre es Gold geworden.

Zum ersehnten Gold reichte es nicht ganz für Max Hoff und Jacob Schopf, doch auch mit Olympia-Silber waren die beiden Weltmeister im Kajak-Zweier glücklich. Kurz nach der Zieldurchfahrt umarmten sie sich, lagen Boot an Boot mit den Siegern Jean van der Westhuyzen und Thomas Green aus Australien. 0,304 Sekunden fehlten den beiden Sportlern aus Essen und Potsdam am Donnerstag über die 1000 Meter auf dem Sea Forest Waterway nach einem wahren Kanu-Krimi. Dritte wurden die Tschechen Josef Dostal und Radek Slouf.

„Ich freue mich tierisch über Silber. Ich freue mich auch für Jacob, der mit Silber auch zufrieden ist“, sagte Hoff (38) nach seinem letzten großen Rennen. „Ich durfte ihn auf seinem letzten Ritt begleiten“, sagte Schopf (22) in der ARD und rührte seinen Teamkollegen damit zu Tränen. „Es war ein harter, ein geiler Weg“, sagte Schopf.

„Das war wichtig, das Boot war eine unserer Medaillen-Bänke. Es ist aber auch offensichtlich, dass die Ozeanien-Länder wie Australien und Neuseeland eine prima Vorbereitung hatten“, sagte Kanu-Sportdirektor Jens Kahl. Nach Bronze durch Sebastian Brendel/Tim Hecker im Canadier-Zweier war es die zweite Medaille für den Deutschen Kanuverband bei den Sommerspielen in Tokio.

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16 Jahre Altersunterschied waren einmal mehr kein Problem. Das Zwei-Generationen-Boot mit dem 38-jährigen Max Hoff und dem erst 22 Jahre alten Jacob Schopf harmonierte prächtig. Der achtfache Kanu-Weltmeister Hoff, der mit seinen 1,98 Metern vorne als Schlagmann dem zwölf Zentimeter kleineren Schopf als Steuermann fast die Sicht nimmt, hatte ein „enges, offenes Ding“ angekündigt und betont: „Wir wissen, was wir uns erträumen, aber wir können auch noch ein bisschen mehr als das.“ Im Halbfinale kontrollierten sie das Feld und fuhren sicher ins Finale. Auch, weil sie sich auf ihren Endspurt verlassen konnten.

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Schopf zeigte sich nach der verpassten Medaille als Vierter im Einer angriffslustig und versprach: „Es sind noch genügend Körner für den Zweier da.“ Vor allem, weil das Weltmeister-Duo von 2019 direkt ins Halbfinale eingezogen war. „Eigentlich muss man nach jeden 1000 Metern hier einmal 5000 Kilokalorien zu sich nehmen. Es ist ein Riesenenergieakt hier“, sagte Schopf.

Die für ihn persönliche Niederlage im Einer („Ich hab' es verkackt“) hatte er gut verarbeitet. „Ich habe danach mit meinen Eltern und Freunden telefoniert und guten Zuspruch erhalten“, sagte er. „Ich habe da gemerkt, dass es mehr gibt, als eine Medaille zu gewinnen.“

Schopf gilt im deutschen Team als Fahrer der neuen Generation. Aussagen wie „der Perfektionismus spricht aus jedem von uns“ zeugen für ein professionelles Herangehen. Traurig war er nur, dass seine Familie nicht vor Ort mitfiebern konnte: „Meine Familie und auch meine zwei besten Kumpels wären gekommen, auch mein alter Trainer. Als sie gehört haben, dass keine Zuschauer kommen dürfen, war es schon ein mieser Schlag für sie und für mich.“ (dpa)

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