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Sport: Jubel zu dritt

Hamburg, Wolfsburg und Bremen erreichen das Achtelfinale in der Europa League

Das Grinsen in seinem Gesicht sagte vieles. Schon in der Halbzeitpause, als sich die Wolfsburger dank ihrer 3:1-Führung und dem 2:2 im Hinspiel auf den Einzug ins Achtelfinale freuen konnten, lachte Edin Dzeko wie ein kleiner Junge. Der Bosnier vom VfL Wolfsburg war beim 4:1 (3:1)-Heimsieg gegen den FC Villarreal der überragende Mann. „Wenn man Tore schießt, ist man locker“, sagt Dzeko über sich und seinen Sturmpartner Grafite. Das in der Vorsaison so treffsichere Duo kehrt allmählich zu einer Form zurück, die in der Europa League noch große Taten erwarten lässt. Im Achtelfinale treffen die Wolfsburger in zwei Wochen auf das russische Team von Rubin Kasan.

Grafite strotzte nach seinen beiden Toren im Hinspiel auch in der zweiten Partie gegen Villarreal vor Selbstvertrauen. Er spielte stark und leitete mit einem Querpass das 2:0 ein, allerdings ein Eigentor von Angel Lopez, der den Ball unglücklich mit dem Knie ins eigene Tor lenkte. Dzeko erzielte das 1:0 und bereitete Christian Gentners vorentscheidendes 3:1 vor. Villarreals Treffer zum 3:1 durch Joan Capdevila war schmeichelhaft. Denn die Wolfsburger kamen vor den nur 16 613 Zuschauern zu sehr vielen Chancen. Dass Grafite bei seinem 4:1 im Abseits gestanden hatte, interessierte vor lauter Freude über den wieder erstarkten Torjäger natürlich niemanden.

Mit Glück hat sich auch der Hamburger SV ins Achtelfinale gezittert. Die Norddeutschen unterlagen beim PSV Eindhoven mit 2:3 (0:2), kamen aber nach einem 1:0 im Hinspiel weiter. In der nächsten Runde trifft der HSV auf den belgischen Tabellenführer RSC Anderlecht. „Wir haben zu viele Fehler gemacht“, sagte Abwehrspieler David Rozehnal. „Aber am Ende zählt nur das Ergebnis.“ Vor 32 000 Zuschauern waren die Gastgeber vor der Pause 2:0 in Führung gegangen, Mladen Petric und Piotr Trochowski per Foulelfmeter konnten ausgleichen. Danny Koevermans machte es mit dem 3:2 in der 90. Minute noch einmal spannend. Balazs Dzsudzsak, der ungarische Torschütze zum 2:0, hatte zuvor in der 57. Minute die Rote Karte gesehen, weil er den Schiedsrichter Dean leicht gegen die Brust gestoßen hatte. Auch der Hamburger Guy Demel wurde eine Viertelstunde vor dem Abpfiff wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

Bereits nach 90 Sekunden war es den Niederländern gelungen, das Hinspielergebnis zu egalisieren. „Wir wurden durch das frühe Gegentor überrascht“, sagte HSV-Stürmer Mladen Petric. Erst nach dem Seitenwechsel fanden die Hamburger besser ins Spiel, Petric spitzelte den Ball nach einem Steilpass von Piotr Trochowski zum 1:2 ins Tor. „Das war der Brustlöser“, sagte Petric. Danach kamen Hektik und größere Härte ins Spiel, der HSV behielt in der Schlussphase aber die Nerven. „Gegen so eine Mannschaft weiterzukommen, ist eine große Leistung“, sagte der Hamburger Trainer Bruno Labbadia.

Im Weserstadion konnten sie schon ziemlich früh aufatmen: Schon nach 27 Minuten führte Werder Bremen 3:0 – und nichts mehr deutete auf die befürchtete Blamage und das Ausscheiden gegen Twente Enschede hin. Im Hinspiel hatte Bremen ja 0:1 verloren. Doch dank der Tore des überragenden Claudio Pizarro (15., 20. und 58.) und Naldo (27.) bei einem Gegentreffer von Luuk de Jong (33.) zog Bremen letztlich mit 4:1 souverän ins Achtelfinale ein, dort geht es gegen Valencia oder Brügge, dieses Spiel war bei Redaktionsschluss noch im Gange.

Dabei hatte Bremen ersatzgeschwächt antreten müssen: Torwart Tim Wiese konnte abermals nicht dabei sein, weil er sich einen Muskelfaseranriss im Adduktorenbereich zuzog und vermutlich noch länger ausfällt. Vor seinem Vertreter Christian Vander hatte Werder-Trainer Thomas Schaaf eine neue Formation mit Pizarro als hängender Spitze hinter und neben Hugo Almeida angeordnet, dieser Systemwechsel sollte sich im Spiel sofort bemerkbar machen. Almeidas scharfe Flanke drückte nämlich Pizarro nach einer Viertelstunde zum 1:0 über die Linie, dann schloss der 31-jährige peruanische Stürmer eine Kombination über die wie aufgedreht spielenden Marko Marin und Mesut Özil mit dem 2:0 ab. In dieser Phase spielte der Gastgeber die Niederländer beinahe schwindlig. Nicht minder sehenswert das 3:0, als Naldo den Ball nach einer feinen Ballstafette ins leere Tor schob. Doch Werder wäre nicht Werder, würde sich nicht sogleich eine Nachlässigkeit einschleichen: Luuk de Jong bestrafte mit einem Kopfball einen Stellungsfehler des Verteidigers Aymen Abdennour. In der zweiten Halbzeit wankte Werder noch kurz nach dem 1:3, ehe Pizarro alles klar machte. oto/hel/dpa

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