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Aufgabe geschultert. Lauterns Lakic (r.), attackiert von Gladbachs Anderson. Foto: dpa

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Sport: Jubel zum Jubiläum

Kaiserslautern bezwingt Gladbach mit späten Toren

Michael Frontzecks Statement klang wie einer dieser verzweifelten Appelle, die man in besonders schwierigen Situationen einsetzt, um zu retten, was zu retten ist. Nach dem 0:3 (0:0) beim 1. FC Kaiserslautern sagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach: „Das ist eine Bewährungsprobe für den gesamten Klub.“ Frontzeck wünschte sich Ruhe im Umfeld und die Rückkehr der vielen verletzten Spieler. Beides dürfte schwierig werden. Nach zehn Spieltagen stehen die Gladbacher auf dem letzten Tabellenplatz. „Eine angespannte und unangenehme Situation“, sagte Frontzeck nach der erneuten Niederlage durch die späten Tore von Christian Tiffert, Adam Nemec und Srdjan Lakic.

Vorerst darf Frontzeck wohl trotz der inzwischen auf 30 angewachsenen Gegentorbilanz weiter machen. Die Lage allerdings wird auch für ihn immer prekärer. Mit sechs Punkten aus zehn Spielen ist seine Mannschaft nun Tabellenletzter. Am kommenden Samstag trifft die Borussia auf Bayern München und dann auf den Erzrivalen 1. FC Köln. Es sei nicht zu akzeptieren, sagte Frontzeck, „hier mit einem 0:3 rauszugehen“ und die „Chance auf einen Punkt“ ausgelassen zu haben. Bis auf passable fünf Minuten nach der Pause aber zeigten die Gladbacher viel zu wenig, um sich einen Punkt zu verdienen. Sie wirkten schlicht nicht bundesligatauglich. Nach der Pause allerdings bot sich Mohamadou Idrissou kaum verpassbare Gelegenheit, das 1:0 zu erzielen. Nach einem von Kaiserslauterns Keeper Tobias Sippel abgewehrten Ball stand er frei vor dem leeren Tor. Doch sein Schussversuch hoppelte am langen Pfosten vorbei. „So was macht keiner absichtlich“, sagte Frontzeck.

Anders als bei den oft hilflos wirkenden Gladbachern konnte man bei den Pfälzern einen Tag vor dem 90. Geburtstag von Fritz Walter das Bemühen erkennen, das Spiel zu gewinnen. „Die Mannschaft hat sich wirklich ein Lob verdient und lange Geduld gehabt“, sagte Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz. Tifferts hübsches Tor leitete die späte starke Phase der Pfälzer ein, die sich den dritten Saisonsieg vor 49 167 Zuschauern verdienten, ohne zu glänzen.

„Wir haben insgesamt nicht mehr die Stabilität der vergangenen Saison“, sagte Frontzeck und zählte die lange Verletztenliste herunter. „Das wird sich leider nicht so schnell ändern.“ Nach dem Rückstand brach das Gladbacher Team auseinander. Nemec schaffte das 2:0, und Lakics 3:0 ging im Jubelsturm am Betzenberg fast unter. In Gladbach ist die Laune ungleich schlechter. „Bei uns gibt es keine Trainerdiskussion. Wir stehen das zusammen durch“, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl.

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