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Sport: Jugendlich aus der Krise

Wie Meister Stuttgart von den Jungen profitiert

Nicht nur die gute Laune überall war ein Thema am Tag danach. Auch die vielen jungen Spieler, die auf den Rasen gedurft hatten, beherrschen die Erinnerungen an den 1:0-Sieg des VfB Stuttgart über Bayer Leverkusen, der nach langer Durststrecke als „kleiner Wendepunkt“ gewertet wurde. An diesen Gedanken klammert sich der kriselnde Meister nach einer Leistung, die man in Stuttgart lange vermisst hat: nicht spielerisch brillant, aber zumindest kämpferisch erfrischend.

Da sind nun Gewinner mit den Namen Thomas Hitzlsperger, der nach fast sieben Wochen Verletzungspause zurückkam und wie ein Lotse die verunsicherte Mannschaft an der Hand nahm und durch jede Unsicherheit führte. Aber auch Torwart Raphael Schäfer, „Fels in der Brandung“ nannte ihn Trainer Armin Veh. Zu Hitzlsperger sagte er: „Er hat uns mit seiner Präsenz sehr geholfen.“ Das galt am Ende auch für die vielen Jungen, die plötzlich auf dem Feld herumsprangen. Endlich durften sie spielen, und mancher wird nun sagen, Armin Veh wurde zu seinem Glück gezwungen. Zu Andreas Beck beispielsweise. „Er hat drei Punkte gewonnen“, sagte Veh.

Der neue Held der Stuttgarter war froh, einigermaßen davon gekommen zu sein. „Nach dem Tor bin ich an der Werbebande fast erdrückt worden“, sagte der U-21-Nationalspieler, der mutig und munter gespielt hatte. Doch „die Jungen hätten nicht gespielt, wenn alle fit gewesen wären“, sagte Veh. „Aber sie haben ihre Sache gut gemacht.“ Die Personalnot änderte die Lage, und schnelle Besserung ist nicht in Sicht: Nun fällt auch noch Roberto Hilbert (Außenbandriss) mindestens zwei Wochen aus. Doch auf Dauer wird es in Stuttgart mit den Jungen nicht mehr gehen. Das Duell gegen Leverkusen könnte eine Ausnahme gewesen sein.

Diesmal brauchten sie die Jungen wie Julian Schuster. Der 22-Jährige spielte 45 Minuten lang bemerkenswert gut im Mittelfeld. Oder Marco Pischorn, 21 Jahre alt. Oder Peter Perthold, 23 Jahre alt, der kurz vor Schluss aufs Feld durfte. Auf der Bank saß David Pisot, der in Hamburg dabei war. 23,4 Jahre betrug der Altersdurchschnitt in der zweiten Hälfte. Eine der jüngsten Bundesligamannschaften stand da auf dem Rasen. „Die Jungen haben die richtige Antwort gegeben“, sagte Assistenztrainer Alfons Higl. Das galt am Ende auch für die Frage, wie denn der Gewinner des Spiels, Andreas Beck, den Erfolg feiern werde. Auf seiner Internet-Homepage ließ er via Interview mitteilen, er sei so kaputt gewesen, „dass ich schon um 19.30 Uhr zu Hause war“.

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