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Sport: Juventus Turin: Turin schaut auf United

Die Formkurve von Alessandro Del Piero und Lilian Thuram wird künftig nicht nur der Tabelle der Serie A, sondern auch dem Kurszettel der italienischen Börse zu entnehmen sein. Juventus Turin, Italiens populärster Fußballklub, geht voraussichtlich Ende des Jahres an die Börse.

Die Formkurve von Alessandro Del Piero und Lilian Thuram wird künftig nicht nur der Tabelle der Serie A, sondern auch dem Kurszettel der italienischen Börse zu entnehmen sein. Juventus Turin, Italiens populärster Fußballklub, geht voraussichtlich Ende des Jahres an die Börse. Es sollen 35 Prozent des Kapitals sowohl bei privaten als auch bei institutionellen Investoren platziert werden. Beschlossen wurde das Projekt gestern definitiv von der Hauptversammlung des Vereins, der sich zu 99,6 Prozent in den Händen der Fiat-Dynastie Agnelli befindet. Juventus ist damit nach Lazio und AS Rom der bislang dritte italienische und der 39. europäische Fußballklub, der den Börsengang wagt. Als großes Vorbild wird in Turin Manchester United genannt.

Anders als dem Gros der notierten Vereine ist es dem englischen Klub gelungen, sein Geschäft auf breite Schultern zu stellen. Manchester verdient mittlerweile mit Merchandisingaktivitäten und Unterhaltungsangeboten mehr als mit den Spielen der Mannschaft. Das ist auch die Vision des Juve-Vorstandschefs Antonio Giraudo. "Wir verfolgen kein rein sportliches Konzept wie Lazio oder AS Rom. Unser Plan sieht vor, die Einnahmen aus dem Börsengang für die Entwicklung von Unterhaltungsangeboten zu verwenden", sagt Giraudo. So will Juve das "Stadio Delle Alpi" von der Stadt Turin erwerben, um die Immobilie kommerziell besser nutzen zu können. Außerdem will der Verein rund um das Stadion einen Entertainment-Park errichten.

Anders als praktisch alle italienischen Vereine steht der Rekordmeister auf einem soliden finanziellen Fundament. 2000 hat der Klub im fünften Jahr hintereinander Gewinn gemacht, obwohl er nicht Meister wurde. Der Umsatz stieg um 24 Prozent auf 173,4 Millionen Euro, der Gewinn um fünf Prozent auf 5,8 Millionen. Juventus hat im Gegensatz zu vielen anderen italienischen Klubs, die teilweise erhebliche Verluste machen, gute Gewinne aus Transfergeschäften erzielt. Erst vor kurzem kassierte der Klub für Zinedine Zidane von Real Madrid die Rekordsumme von 75 Millionen Euro.

mab

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