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Sport: Kabeljaukrieg im WM-Finale

Beim Finale der Handball-Weltmeisterschaft zwischen Island und Ägypten haben sich einige seltsame Dinge zugetragen. Alles fing an, als der englische Schiedsrichter einen Isländer vom Feld stellte, weil dieser bei einem Wurf einen Zuschauer im Gesicht getroffen hatte.

Beim Finale der Handball-Weltmeisterschaft zwischen Island und Ägypten haben sich einige seltsame Dinge zugetragen. Alles fing an, als der englische Schiedsrichter einen Isländer vom Feld stellte, weil dieser bei einem Wurf einen Zuschauer im Gesicht getroffen hatte. Dem Mitglied der Schiedsrichterkommission am Kampfrichtertisch kam diese Entscheidung komisch vor, er witterte einen Manipulationsversuch, weil er sich zu erinnern glaubte, dass sich Isländer und Engländer seit dem Kabeljaukrieg von 1952 bis 1958 nicht mehr wohlgesinnt seien. Prompt wandte er die neue, vom ägyptischen Handball-Präsidenten Hassan Mustafa eingeführte Schiedsrichteraustauschregel an – und wechselte einen Schiedsrichter aus Algerien ein. Damit aber fingen die Probleme erst an.

Hassan Mustafa, der auf der Vip-Tribüne saß, missfiel diese Entscheidung, weil er vermutete, dass sich die Algerier an den Ägyptern für das Ausscheiden ihrer Fußballer bei der WM-Qualifikation rächen würden. Sofort erließ er eine Schiedsrichterkommissionsmitgliedaustauschregel, wechselte ein neues Mitglied ein, das wiederum ein Schiedsrichtergespann aus Libyen auswählte.

Nun aber pfiffen die schwedischen Zuschauer, die in ihrer Mehrzahl zu Island hielten. Daraufhin erließ Hassan Mustafa eine Zuschaueraustauschregel und wechselte ägyptenfreundliche Fans ein. Natürlich dauerte es, bis die alten Zuschauer gegangen und die neuen gefunden waren. Sie mussten nämlich erst einen Fragebogen ausfüllen, der unter anderem fragte: Welche Form haben die Pyramiden? Kurz, es war ein richtiges Tohuwabohu in der Halle zu Malmö, doch irgendwann saßen alle wieder auf ihren Plätzen. Ägypten gewann nach weiteren Roten Karten für die Isländer 37:12 und wurde erstmals Handballweltmeister. Doch damit war das Finale immer noch nicht zu Ende.

Als nämlich das Internationale Olympische Komitee von den Ereignissen hörte, erließ es ein neues Hassan-Mustafa-Austauschgesetz.

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