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Sport: Kaffeetrinken in Madrid

Und nebenbei will Schalke 04 Stürmer Morientes verpflichten

Gelsenkirchen. In der Geschäftsstelle des FC Schalke 04 blieben am Montag einige Büros unbesetzt. Manager Rudi Assauer, Sportdirektor Andreas Müller und Finanzvorstand Josef Schnusenberg waren gemeinsam auf Dienstreise. Trainer Jupp Heynckes verriet, wo das Trio sich aufhielt. „Es ist kein Geheimnis. Ich kann offiziell bestätigen, daß eine Delegation von uns in Spanien ist, um mit den Herren von Real Madrid Kaffee zu trinken." Das Kaffeekränzchen mit geschäftlichem Hintergrund fand nicht auf einer Segelyacht vor Mallorca statt – wie tags zuvor die Zusammenkunft der Spanier mit Vertreten des englischen Premierklubs Chelsea London. Die Gesandtschaft aus dem Ruhrgebiet wurde auf dem feudalen Klubgelände empfangen. Während Chelsea an Mittelfeldspieler Makelele interessiert ist, wirbt Schalke um den spanischen Nationalstürmer Fernando Morientes. „Ich sehe keinen Sinn darin, etwas zu verneinen, was Fakt ist", sagte Heynckes am Montagmittag. Wie ernst es seinen Vorgesetzten ist, zeigt schon die Personenstärke der Schalker Abordnung.

Den Kontakt zu Real hatte Heynckes hergestellt. Morientes gehörte schon vor einigen Jahren zu den Günstlingen des deutschen Trainers, unter dessen Regie die Madrilenen 1998 die Champions League gewannen. Im damaligen Finale gegen Juventus Turin hatte Heynckes den 27 Jahre alten Stürmer eingesetzt, obwohl er zuvor zwei Wochen verletzt gewesen war. „Daran können Sie meine Wertschätzung für ihn erkennen", sagt der Fußball-Lehrer. „Er war mein Lieblingsspieler.“ Und er kann es wieder werden, wenn die Gehaltsvorstellungen des Profis und die Ablöseforderung des Klubs den Transfer nicht zum Scheitern bringen. Nach spanischen Medienberichten verlangt Real zehn Millionen Euro für Morientes, der seinen Stammplatz in der vergangenen Saison an den brasilianischen Weltstar Ronaldo verloren hat. Es wäre die höchste Ablösesumme, die Schalke je für einen Spieler bezahlt hat. Einzelheiten zum Stand der Verhandlungen wollte der Vorstand des Klubs nicht nennen. Geschäftsführer Peter Peters sagte jedoch, dass ein solcher Transfer möglich sei, „sonst brauchten wir ja gar nicht erst dort hinzufahren“. Der FC Schalke verfüge über eine „gesunde wirtschaftliche Basis“.

Heute will die Mannschaft diese Basis weiter stabilisieren. Im Finale des UI-Cups gegen den österreichischen Klub SV Pasching haben die Schalker, die das Hinspiel 2:0 gewonnen haben, die große Chance, sich für den Uefa-Pokal qualifizieren.

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