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Sport: Kampf um Amt des Präsidenten beim BFC

Berlin - Mario Weinkauf versucht es mit der Salamitaktik. Vor einer Woche kündigte der Präsident des Fußball-Oberligisten BFC Dynamo an, wieder mehr Einfluss im Verein haben zu wollen.

Berlin - Mario Weinkauf versucht es mit der Salamitaktik. Vor einer Woche kündigte der Präsident des Fußball-Oberligisten BFC Dynamo an, wieder mehr Einfluss im Verein haben zu wollen. Am Mittwoch präsentierte der 45-Jährige stolz eine Kontogutschrift in Höhe von 299 990 Euro. „Ich habe für die nächsten drei Jahre einen Investor gefunden, mit dem der Verein eine Perspektive für den bezahlten Fußball hätte.“

Den ausländischen Sponsor will der Regionalleiter eines Telekommunikationsanbieters erst am 23. Juni präsentieren. Dann findet im Sportforum die Mitgliederversammlung statt. Obwohl keine Präsidiumswahlen anstehen, muss Weinkauf um sein Amt fürchten. In der letzten Zeit bekam er nicht mal mehr Einsicht in die Buchhaltung. „Es wird auf jeden Fall ein Misstrauensvotum geben. Das hat sich Weinkauf selbst zuzuschreiben“, sagt Gegenspieler und BFC-Hauptsponsor Peter Meyer. Er wirft Weinkauf vor, sich in der schwierigen Phase der jüngsten Saison nicht um den Verein gekümmert zu haben. „Es wird definitiv keine Zusammenarbeit mehr geben.“

Peter Meyer will ein neues Präsidium wählen lassen, das mit einem „seriösen Finanzplan“ Voraussetzungen für den Aufstieg schaffen soll. Meyer selbst traut sich jedoch nicht auf den Chefsessel. Seit einer Anklage wegen Ausschreitungen in Babelsberg 2004 hält sich der 40-Jährige bewusst zurück: „Ich habe in der Öffentlichkeit eine schwere Last zu tragen.“

Dasselbe gilt für den BFC, der sein Hooligan- und Naziimage endlich abwerfen will. „In der letzten Saison ist alles ruhig geblieben. Die Fans haben sich selbst erzogen“, glaubt Meyer. Im Prinzip gibt es hier durchaus einen Konsens mit Weinkauf, der auf die Einhaltung der Stadionordnung und gesellschaftlicher Regeln pocht. Dessen ungeachtet will Weinkauf das Feld nicht so schnell räumen. „Ich will noch vor dem 23. Juni die Rechte am Logo des Vereins erwerben“, sagt er. Dazu muss er mit einem Vereinsmitglied verhandeln, das Mitglied der Berliner Hell’s Angels ist. Der Wahlkampf beim BFC Dynamo ist kein einfacher.Matthias Koch

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