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Sport: Kapselverletzung und geprellte Rippen: Die Berliner Nonin und Farago werden nicht teilnehmen können

Um Siegfried Wüstemanns Laune ist es derzeit nicht zum Besten bestellt. Einen Tag vor Beginn der ersten Qualifikation für die Kunstturn-Weltmeisterschaft im chinesischen Tianjin (9.

Um Siegfried Wüstemanns Laune ist es derzeit nicht zum Besten bestellt. Einen Tag vor Beginn der ersten Qualifikation für die Kunstturn-Weltmeisterschaft im chinesischen Tianjin (9. bis 16. Oktober) zählt der Bundestrainer im Kunstturnen der Männer, der zusammen mit Lutz Landgraf auch die erfolgreichen Turner des SC Berlin betreut, zwei Verletzte im Team. Neben Dimitri Nonin, der seit dem Bundesliga-Wettkampf gegen den SC Cottbus Ende Mai an einer Kapselverletzung und einer Bänderüberdehnung im Fuß laboriert, plagt sich Daniel Farago mit einer Rippenprellung herum, die er sich am vergangenen Montag im Training zuzog.

"Wir werden ihre Belastungsfähigkeit im Training testen und dann sehen, wie fit die Beiden sind", sagte ihr Betreuer Wüstemann. Nonin und Farago gehören zusammen mit dem Berliner Mannschaftskapitän und Olympiasieger Andreas Wecker und Jan-Peter Nikiferow, dem vierten Berliner im Bunde, zum engen Favoritenkreis für die Nominierung zur WM.

Grund zur Panik sieht der Trainer allerdings nicht. In Dessau, wo die deutsche Turnelite von morgen an den Kampf um die begehrten Plätze im DTB-Aufgebot austragen wird, werden 40 Prozent der Punkte für die Nominierung vergeben. Nach der zweiten Qualifikation im Rahmen der Deutschen Meisterschaften, die in Chemnitz stattfinden (3. bis 5. September), werden die anderen 60 Prozent für die Aufstellung der Nationalmannschaft verteilt. Die Sportler, so Wüstemann, hätten bereits "internationale Stabilität" bewiesen. In Dessau wollen die Aktiven mit zum Teil verbesserten und anspruchsvolleren Programmen als den in der laufenden Bundesliga gezeigten Übungen die Kampfrichter überzeugen. Nonin will auf dem Boden schwierigere Elemente zeigen, wenngleich er auf einen neu eingeübten Sprung auf Grund der Verletzung nun wohl doch verzichten muss.

Ex-Weltmeister Andreas Wecker will am Reck, an den Ringen und am Barren die technische Qualität erhöhen, sein Team-Kollege Jan-Peter Nikeferow hat sich vorgenommen, an den Geräten Boden, Reck und Barren noch weiter zuzulegen.

Um die Nominierung für das große Ziel China zu erreichen, trainieren die Sportler täglich bis zu sechs Stunden, begleitet von intensiver physiotherapeutischer Behandlung. Ab dem 8. September werden sie sich im Camp der Nationalmannschaft in Kienbaum nahe Berlin auf die Weltmeisterschaft vorbereiten.

Neben dem Berliner Quartett kommen jedoch fast ein Dutzend Anwärter für die WM-Fahrkarten in Frage. Die beiden Hallenser Oliver Walther und Rene Tschernitschek, Sergej Charkow (Dillingen), Waleri Belenki (Stuttgart), Sergej Pfeiffer (Hannover) und der Deutsche Mehrkampf-Meister Sven Kwiatkowski aus Chemnitz zählen zum Favoritenkreis.

Wer letztlich Anfang Oktober in das Flugzeug nach China steigen darf, hängt laut Bundestrainer Wüstemann von den Leistungen der Turner im Trainingslager ab. "Zehn Sportler werden wohl um die sieben Plätze streiten", sagt Wüstemann. Angesichts der großen Leistungsdichte sieht er einem "gesunden Konkurrenzkampf" entgegen.

Almuth Wenta

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