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Sport: Kaum Hilfe zur Selbsthilfe

Management-Konferenz bringt Ost-Klubs wenig

Dresden - Es war voll im großen Tagungsraum des Dresdner Hotels, in dem sich der ostdeutsche Fußball versammelt hatte. Er war gekommen, um zu lernen. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte zur „Management-Konferenz Ost“ neben Bundesligist Hertha BSC 40 Vereine eingeladen, die in der zweiten, dritten oder vierten Liga spielen. Die Konferenz war im vergangenen Sommer auf dem so genannten Ost-Gipfel verabredet worden, als mit Hansa Rostock der letzte Bundesligist aus den neuen Ländern abgestiegen war und deshalb die Schwäche des ostdeutschen Fußballs thematisiert wurde.

Vom ZFC Meuselwitz bis zu Dynamo Dresden waren fast alle gekommen, um an dem angekündigten „Know-how- Transfer“ teilzunehmen. Wie mache ich aus meinem Verein eine Marke? Wie gliedere ich den Spielbetrieb als Kapitalgesellschaft aus dem eingetragenen Verein aus? Was kann ich von den großen Bundesligaklubs lernen, weil ich auch als Oberligist inzwischen ein Wirtschaftsunternehmen bin? Fragen, über die Experten aus Recht, Wirtschaft und Wissenschaft auf Bundesliganiveau referierten. „Wir wollten einen Themenhorizont aufzeigen, mit dem sich jeder höherklassige Verein befassen muss“, sagt der für Finanzen zuständige DFL-Geschäftsführer Christian Müller.

Das vermittelte Wissen stand denn auch kaum in Zusammenhang mit spezifischen Problemen im Ost-Fußball, transferiert wurde universelles „Know-how“ über gute Vereinsführung und -entwicklung. Die 125 Vereinsvertreter erfuhren etwa, dass sich Kontinuität lohnt, anstatt mit Gewalt sofort aufsteigen zu wollen. „Retten kann den Ost-Fußball so etwas natürlich nicht“, sagt Hans-Georg Moldenhauer, der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV). „Die Unterstützung muss differenzierter weitergehen.“ Konkrete Planungen dafür gibt es noch nicht.

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