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Ich kriege dich! Schnecke jagt Schnecke.

© dpa

Kaum noch Spannung in der Bundesliga: Das Schneckenrennen um die Europapokal-Plätze

Das Schneckenrennen um die Europapokalplätze ist die letzte verbliebene Attraktion der Bundesliga-Saison 2012/13. Immer noch sind zehn Bauchfüßer mehr oder weniger aussichtsreich auf der Strecke unterwegs.

Mangels anderer Sensationen in der Fußball-Bundesliga wird von den auf Quote bedachten Fernsehanstalten jetzt immer häufiger ein skurriler Wettbewerb aus der Tierwelt promotet. Tiere gehen eben immer, selbst wenn sie sich auf einer Schleimspur fortbewegen.

Das Schneckenrennen um die Europapokalplätze ist die letzte verbliebene Attraktion der Saison 2012/13. Immer noch sind zehn Bauchfüßer mehr oder weniger aussichtsreich auf der Strecke unterwegs. Fühler an Fühler schleichen die Weichtiere aus Schalke, Mainz, Hamburg, Frankfurt und Gladbach der Zielgeraden entgegen. Drei Meter pro Stunde schafft die Helix pomatia, die heimische Weinbergschnecke, das entspricht in etwa den zwei Punkten, die sich Mainz 05 in den vergangenen vier Spielen erschlichen hat. Aber es zeigt auch, dass man den Schnecken ein wenig unrecht tut. Für menschliches Geschwindigkeitsempfinden mögen sie sich zwar uuuuuuneeeeeendliiiiiiiiich laaaaaaaangsaaaaam fortbewegen, aber sie kommen wenigstens voran. Von den Europapokalanwärtern, die ziellos um Platz 6 kreisen, lässt sich das nur schwer behaupten.

Beispielhaft sind die Gladbacher, deren längste Siegesserie in dieser Saison genau ein Spiel gedauert hat. Eintracht Frankfurt ist längst mehr Krebs als Schnecke: rückwärts immer, vorwärts nimmer. 4, 5, 6, 6 – das sind die Plätze, die der Aufsteiger an den letzten vier Spieltagen eingenommen hat. Oder Mainz. In den jüngsten zehn Spielen ging es für die Mainzer verlässlich nach unten (5, 6, 7, 8), verlässlich nach oben (8, 7, 6) und wieder verlässlich nach unten (6, 8, 9). Das erinnert eher an einen volltrunkenen Grashüpfer. Jede Schnecke mit Ehre im glibberigen Leib würde sich jedenfalls schämen, ihre Kräfte derart zu vergeuden.

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