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Sport: Kein Bier, viel Polizei

Leipzig bereitet sich auf ein Spiel des 1. FC Lok vor

Leipzig - Fußball am Samstag im Bruno- Plache-Stadion in Leipzig – das ist seit zwei Wochen ein Synonym für Gewalt gegen Fans und die Polizei. Heute spielt der 1. FC Lok Leipzig wieder an alter Stätte, an der zuletzt nach einem Pokalspiel 900 gewaltbereite Fans Jagd auf 300 Polizisten gemacht hatten. Im Bezirksligaspiel ab 14 Uhr gegen den SSV Stötteritz soll alles friedlich bleiben. Bei der Polizei heißt es, man werde massive Präsenz rund um die Arena zeigen.

Für alle Spieltage des Vereins wurde außerdem ein striktes Alkoholverbot erlassen. Ausnahmegenehmigungen für den Bierausschank „bedürfen der Zustimmung durch Polizei, Stadt und Verein“, teilte Lok Leipzig mit. Der Chef des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes, Hans- Georg Moldenhauer, forderte derweil friedliche Fans auf, die Krawallmacher zu isolieren. Bei Ausschreitungen sollten die normalen Fans „einfach zwei, drei Blöcke weitergehen, damit die Randalierer alleine stehen“, meint Moldenhauer.

Viele Zuschauer werden allerdings zum heutigen Spiel nicht erwartet. „Normale Leute gehen doch in Leipzig gar nicht mehr zum Fußball“, sagt der Leipziger Autor und frühere Bürgerrechtler Bernd-Lutz Lange. Die Rivalität der Vereine Lok und Sachsen (früher Chemie) schade der Stadt schon länger. Hinzu kämen Probleme junger Menschen mit den Folgen des Umbruchs in Ostdeutschland. „Perspektivlosigkeit ist sicher auch eine Ursache der Randale“, sagt Lange.

Die Polizei fahndet weiterhin nach mehreren Gewalttätern, die vor zwei Wochen 39 Polizisten verletzt hatten. Auch Lok Leipzig hat die Fahndungsfotos auf der Vereinsseite veröffentlicht. Tsp

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