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Sport: Kein Ende mit Schrecken

Robert Ide über den Vergleich zwischen dem DFB und Robert Hoyzer

Robert Hoyzer muss einem nicht leidtun. Der frühere Schiedsrichter büßt seinen Fußballbetrug derzeit im Gefängnis Berlin-Hakenfelde ab. Zusätzlich muss er jetzt noch 700 Euro monatlich an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zahlen, dem durch den Wettskandal ein enormer wirtschaftlicher Schaden entstanden ist. Nach 15 Jahren dann sollen Hoyzer alle weiteren Forderungen auf Schadensersatz erlassen werden – falls er immer pünktlich zahlt und nicht wirtschaftlich von seiner Skandalgeschichte profitiert.

Der Vergleich zwischen dem DFB und Robert Hoyzer mag seltsam erscheinen – wie ein Schlussstrich, ausgekungelt zwischen einem mächtigen Verband und einem seiner einstigen Hoffnungsträger, dem der Betrug nicht gerade schwer gemacht worden ist. Aber dieses Ende der gerichtlichen Auseinandersetzung ist richtig und wichtig. Der Vergleich ermöglicht Hoyzer irgendwann ein neues Leben. Gleichzeitig verhindert er, dass Hoyzer jemals finanziellen Nutzen mit vermeintlichen weiteren Enthüllungen ziehen kann. Der Vergleich wirkt auch präventiv, weil sich betrügende Schiedsrichter künftig auf empfindliche wirtschaftliche Strafen einrichten müssen – und, das ist wohl das Wichtigste, er fördert die Aufklärung. Denn Teil der Abmachung ist, dass Hoyzer noch einmal umfassend zu den Umständen seines Betrugs Stellung nimmt.

Die Aufklärung eines der spektakulärsten Fälle von Schiebung im deutschen Fußball ist damit nicht beendet. Denn eines darf der DFB nicht vergessen: Der Skandal um Robert Hoyzer war nicht allein ein Skandal Hoyzer; es war auch ein Wett- und Schiedsrichterskandal. Den Fußball resistenter zu machen gegen Geschäftemacher an seinen Rändern, ihn zu sensibilisieren für Gefahren von innen – das muss in Zukunft zu seinem Selbstverständnis gehören.

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