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Sport: Kein Geld für Azaouagh

Schalke weigert sich beharrlich, die Ablösesumme für den verletzten Mainzer Stürmer zu überweisen – heute spielen beide Klubs gegeneinander

Mainz Der Transfer wurde in der Winterpause abgewickelt. Junioren-Nationalspieler Mimoun Azaouagh verließ Mainz 05, weil er bei Schalke 04 sein Glück versuchen wollte. So weit, so gut. Doch um diesen Wechsel entbrennt jetzt ein heftiger Streit zwischen den beiden Fußball-Bundesligisten. Über einen Anwalt ließen die Schalker den Mainzern jetzt mitteilen, dass sie den Transfervertrag des Spielers anfechten würden und nicht bereit seien, die seit dem 31. Januar offene Ablösesumme zu zahlen. Grund: Die Mainzer hätten die Schalker vor dem Transfer nicht ausreichend über die Schwere einer Knieverletzung bei Azaouagh unterrichtet.

Mainz 05 reagiert empört. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich ein Klub wie Schalke mit solchen Methoden vor seiner Zahlungsverpflichtung drücken will. Das empfinde ich als Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen zwei Bundesligaklubs“, sagte der Mainzer Manager Christian Heidel. An Zündstoff fehlt es also nicht, wenn sich beide Mannschaften heute am Mainzer Bruchweg zum Bundesligaduell gegenüberstehen.

Bei dem Transferstreit geht es um viel Geld. Für Mimoun Azaouagh wurde zwischen beiden Vereinen eine Ablösesumme in Höhe von geschätzten 650 000 Euro vereinbart, hinzu kommt ein Nachschlag von 350 000 Euro, falls die Schalker die Champions League erreichen sollten. Allerdings hat Schalkes Trainer Ralf Rangnick von dem Neuzugang aus Mainz bisher noch nicht allzu viel gehabt. Azaouagh hatte sich am 18. Februar erneut verletzt und fällt nun für längere Zeit aus.

Schalke wirft den Mainzern „arglistige Täuschung“ vor. Das freilich mag Harald Strutz, der Mainzer Präsident, so nicht stehen lassen. „Das ist eine Provokation hoch drei. Herr Assauer hat sich moralisch verdribbelt“, wettert Strutz in Richtung des Schalker Managers Rudi Assauer.

Nach Christian Heidels Schilderung stellen sich die Dinge so dar: „Schalke hat im Dezember 2004 vom operierenden Arzt die komplette Dokumentation der Verletzung erhalten. Danach war Azaouagh nur noch bei Schalke in medizinischer Behandlung.“ Im übrigen sei dem Spieler am 19. Januar von den Schalker Vereinsärzten die Sporttauglichkeit bescheinigt worden.

Der FSV Mainz 05 plant nun Gegenmaßnahmen gegen die Vorwürfe von Schalker Seite. Der Verein will als nächstes über seine Anwälte die Zahlung der Transfersumme einklagen. dpa/Tsp

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