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Sport: Kein Glück aus der Nähe

Trotz vieler Torchancen unterliegen die Eisbären 0:2 gegen Düsseldorf

Berlin - Erik Cole war noch ein bisschen schüchtern. Der neue Eishockeyprofi der Berliner Eisbären gehörte gleich in seinem ersten Spiel überraschend zur so genannten „starting six“, also den Spielern, die eine Partie beginnen. Diese Spieler werden vor der dem Beginn einzeln dem Publikum vorgestellt, fahren bei der Nennung ihres Namens vor und nehmen ihren Helm ab, wenn das Publikum sie beklatscht. Der aus der nordamerikanischen Profiliga NHL verpflichtete US- Amerikaner rüttelte aber nur kurz an seinem Helm, als ihn die 4695 Zuschauer im ausverkauften Sportforum Hohenschönhausen lauter als die anderen Spieler begrüßten. Cole fuhr schnell wieder an seinen Platz. Der neue Star gehörte zu Beginn des Spiels gegen die DEG Metro Stars noch nicht so richtig dazu, und am Ende seines Debüts stand eine 0:2 (0:1, 0:1, 0:0)-Niederlage der Eisbären.

Die Berliner starteten gut in ein schnelles, ausgeglichenes Spiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). In der vierten Minute zeigte der vor der Saison gekommene Verteidiger Shawn Heins erstmals, warum er für seinen harten Schlagschuss bekannt ist. In dieser Woche sind endlich die speziellen Schläger von Heins aus Amerika eingetroffen und es schien, als ob er jetzt Lust daran gefunden hätte, einen Treffer zu erzielen. Doch Heins scheiterte mehrfach – ebenso wie die Stürmer Sven Felski oder Mark Beaufait – am hervorragenden Düsseldorfer Torhüter Andrej Trefilov. Von Erik Cole war noch nicht viel zu sehen, dafür traf auf der anderen Seite ein Neuzugang aus der NHL. Matt Herr war in der 19. Minute frei vor Eisbären-Keeper Oliver Jonas zur Stelle und erzielte das 1:0 für die Gäste.

Im zweiten Drittel steigerten sich die Eisbären, doch Micki Dupont vergab eine gute Chance und Rob Shearer traf nur die Latte. Das Tor gelang wieder den Metro Stars. Nationalstürmer Daniel Kreutzer setzte den Puck mit Glück zum 2:0 ins Netz. Kurz darauf hatte Erik Cole seine erste große Chance, aber nicht nur in dieser Szene war dem Stürmer anzumerken, dass er seit einem halben Jahr kein Wettkampfspiel bestritten hat. Seine Kollegen hatten nicht mehr Glück, Stefan Ustorf stocherte wenige Zentimeter vor der Torlinie am Puck vorbei. Im Schlussabschnitt entfachten die Eisbären noch mehr Druck. In Überzahl gab es gleich zu Beginn sechs gute Tormöglichkeiten hintereinander, aber irgendwie wollte der Puck an diesem Abend nicht an Andrej Trefilov vorbei und ins Tor. Am Ende fügten sich die Berliner ihrem Schicksal.

Die am gestrigen Abend glücklicheren Düsseldorfer haben unter ihrem neuen Trainer Butch Goring, der 2003 mit den Krefeld Pinguins Meister geworden ist, jetzt fünf Spiele hintereinander gewonnen. Die Eisbären haben nun sieben Siege aus dreizehn Spielen. Und einen Erik Cole, der erst noch in die Mannschaft finden muss. Auf seinem Trikot stand zwar die Nummer neun, sein Name war aber nicht mehr rechtzeitig zum Spiel hinten drauf gedruckt worden.

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