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"So geht man mit einer Frau, die zweimal bei Olympia die deutsche Fahne getragen hat, nicht um", findet Claudia Pechstein.

© dpa

Kein guter Stil: Pechstein kritisiert Thomas de Maizière

Claudia Pechstein hat den früheren Innenminister Thomas de Maizière wegen dessen Verhalten im Kampf gegen die Dopingsperre der Eisschnelllauf-Olympiasiegerin verbal angegriffen.

Pechstein sagte in einem Interview mit der Zeitschrift "Bunte" über de Maiziere: „Er wollte, dass ich abtrainiere und meine Karriere beende, aber er hat mir nicht einmal ein Gespräch gewährt. So geht man mit einer Frau, die zweimal bei Olympia die deutsche Fahne getragen hat, nicht um.“ Erst als Maizière vom Innen- ins Verteidigungsministerium gewechselt sei, habe sie neue Hoffnung geschöpft, sagte Pechstein. „Sein Nachfolger Hans-Peter Friedrich hat mit mir eine Stunde gesprochen, aber ich bin immer noch nicht wieder in der Sportfördergruppe, in der ich vor den Dopingvorwürfen war.“ Pechstein konzentriert sich nun auf den Gewinn ihrer zehnten Olympia-Medaille bei den Winterspiele in Sotschi, will aber auch einen Olympia-Start vier Jahre später nicht mehr ausschließen. „Vielleicht trete ich ja dann 2018 noch mal bei Olympia an“, sagte sie. Dass sie dann 46 Jahre sei, müsse kein Hindernis sein. „Auch ich weiß, dass ich die Uhr nicht anhalten kann. Aber solange ich noch schneller übers Eis flitze als die meisten Jüngeren, ist doch alles schick“, sagte die 39-jährige Berlinerin.

Aus ihrer Wut über eine zweijährige Sperre wegen erhöhter Blutwerte schöpfe sie Kraft. „Ich denke an die Funktionäre, die mir die Sperre aufgebrummt haben - und diese Aggression, die ich dann empfinde, versuche ich aufs Eis zu bringen“, sagte Pechstein. „Diese Leute haben mein Leben zerstört, denen will ich es zeigen. Wenn ich Leistung bringe, tut das denen am meisten weh.“ (dpa)

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