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Sport: Keine Abwehrhaltung

5:2 gegen Düsseldorf: Die Eisbären sind wieder vorne

Berlin. An sich verbindet Pierre Pagé und Michael Komma nicht viel. Sie haben zwar den gleichen Beruf: Trainer in der Deutschen Eishockey-Liga. Aber in ihrer Auffassung über das Spiel unterscheiden sich der wortgewandte Frankokanadier Pagé und der oft verschroben wirkende Tölzer Komma gewaltig. Während Pagé bei den Berliner Eisbären ein Verfechter des modernen und offensiven Eishockeys ist, gilt der Coach der Düsseldorfer EG eher als Anhänger der Verteidigung. So betrachtet kam Komma gestern im Sportforum Hohenschönhausen kaum auf seine Kosten. In einer jenseits aller üblichen defensiven Zwänge geführten Partie siegten nämlich die Berliner deutlich. Nach dem 5:2 (1:2, 4:0, 0:0)-Erfolg über Düsseldorf sind die Eisbären wieder Tabellenführer. Zumindest bis heute Abend, denn schon dann müssen sie bei den Frankfurt Lions antreten.

Mit der beeindruckenden Serie von sieben Siegen in Folge waren die Düsseldorfer nach Berlin gekommen. Und im ersten Drittel sah es auch so aus, als sollte sich Komma über den achten Erfolg hintereinander freuen können. Denn bei den Berlinern, die zuletzt bei ihrer Chancenauswertung oft hilflos wirkten, funktionierte trotz eines frühen Führungstors durch Mark Beaufait wenig. Die schnell vorgetragenen Konter der Düsseldorfer brachten die Eisbären in Schwierigkeiten. Das erste Tor schoss die DEG allerdings in Überzahl durch Clayton Young, beim zweiten Treffer wirkte dann die Berliner Verteidigung überfordert: Florian Jung stand völlig allein vor Torwart Oliver Jonas, der bei dem abgefälschten Schuss keine Chance hatte.

Der 1:2-Rückstand erwies sich für die im ersten Drittel doch recht müde wirkenden Eisbären nicht als Belastung. Nun beherzigten sie , was ihr Mannschaftskapitän Steve Walker gefordert hatte. „Wir müssen öfter schießen und vor allem auch die Nachschüsse nicht vergessen“, hatte der Kanadier gesagt. Walkers Kollegen wirkten mitnichten vergesslich – vor allem im Powerplay. Nach dem 2:2 durch Rob Shearer waren Keith Aldridge und Steve Walker bei Berliner Überzahl erfolgreich. Nach einem Konter schoss Darryl Shannon kurz vor der zweiten Pause sogar das 5:2.

Nach dem turbulenten Mitteldrittel sollte dann nicht mehr allzu viel passieren – angesichts des klaren Spielstandes keine Überraschung. Shannons Tor war bereits der Schlusspunkt unter ein temporeiches und allein daher für die 5000 Zuschauer im Sportforum interessantes Spiel.

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