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KEINE MEDAILLE vom Turm: Wasserspringer werden nur Siebte

Irgendwo in drei Meter Höhe muss es passiert sein, den exakten Punkt haben sowieso nur die Kampfrichter gesehen. Die Zuschauer erkannten bloß, dass Patrick Hausding und Sascha Klein nicht mehr absolut synchron ins Wasser fielen, vor allem nicht kerzengerade.

Irgendwo in drei Meter Höhe muss es passiert sein, den exakten Punkt haben sowieso nur die Kampfrichter gesehen. Die Zuschauer erkannten bloß, dass Patrick Hausding und Sascha Klein nicht mehr absolut synchron ins Wasser fielen, vor allem nicht kerzengerade. Klar ist nur, „dass Patrick ein wenig zu früh geöffnet hat und ich ein wenig zu spät. Das sieht dann nicht so gut aus“, sagte Klein später. Das sieht gar nicht gut aus, vor allem nicht im Gesamtklassement. Das sieht dann nämlich so aus, dass die Wasserspringer Klein und Hausding jäh vom Bronzeplatz im Synchronspringen vom Turm auf Rang sieben abrutschen. Beim dritten Sprung hatten die Olympiazweiten von 2008 von Edelmetall geträumt, nach dem vierten, dem Dreieinhalb rückwärts gehechtet, aber konnten sie nur noch hoffen, dass auch gleich mehrere Gegner patzen würden. Aber am Ende blieben sie auf Platz sieben. „Ich bin natürlich enttäuscht“, sagte Klein. Auch Hausding stand mit zusammengekniffenen Lippen da. „Der kleinste Fehler wird mit der Höchststrafe bestraft, das haben wir gewusst.“ Hausding hat „viele Wettkämpfe mitgemacht, in denen im letzten Durchgang alles noch mal herumgerissen wurde“. Aber diesmal riss niemand mehr etwas herum. Patrick Hausding vom Berliner TSC und Sascha Klein vom SC Riesa, die WM-Zweiten von 2011, brachten ihre letzten beiden Sprünge solide ins Wasser, aber das nützte nichts mehr. Bronze war bei ihrer Klasse in Reichweite, über Silber haben sie gesprochen, von Gold haben sie geträumt. „Ich kann nicht sagen, wie oft ich an diesen Wettbewerb gedacht habe", sagte der 23-jährige Hausding. „Der Druck war schon enorm.“ Dass die Briten Thomas Daley und Peter Waterfield allerdings auch unter dem enormen Erwartungsdruck einknickten, war für die Deutschen ein schwacher Trost. Daley ist eine Medienfigur, seit er 2009 als 14-Jähriger Einzel-Weltmeister vom Turm geworden ist. Daley/Walterfield galten als große Konkurrenten der Chinesen Yuan Cao und Yanguan Zhang, die Gold gewannen. Aber nach einem kapitalen Fehler wurden die Briten nur Vierte. Trost findet Hausding eher beim Gedanken an etwas anderem. „Ich habe ja meine Silbermedaille von 2008. Die läuft auch nicht weg.“ Frank Bachner

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