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Sport: Keine Tore und ein Schock

Bremen spielt 0:0 in Stuttgart – Torwart Andreas Reinke verletzt sich schwer

Es war ein Fußballabend, an dem das Wichtigste fehlte. Am offensichtlichsten war das Fortbleiben der Zuschauer: Nach den vorangegangenen schwachen Auftritten des Heimteams wollten sich nur knapp 30 000 Fans das Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und Werder Bremen ansehen. Die, die gekommen waren, pfiffen am Ende nach Leibeskräften, weil sie einen zählbaren Erfolg vermissten: 0:0 hieß es am Ende. Damit verpasste Bremen die Gelegenheit, den Abstand auf Tabellenführer Bayern München zu verkürzen, und Stuttgarts Trainer Giovanni Trapattoni konnte die Chance nicht nutzen, bei Fans und Vereinsvorstand Werbung für seine Arbeit zu machen. Es war das sechste Unentschieden der Stuttgarter im elften Heimspiel, das zwölfte insgesamt.

Auch sonst bot die Begegnung wenig Unvergessliches. Die aufregendste Szene war eine unschöne: Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende verletzte sich Andreas Reinke bei einem Zusammenprall mit dem Stuttgarter Martin Stranzl und musste ausgewechselt werden. Der Bremer Torwart erlitt ein Schädel-Hirn- Trauma mit mehreren Frakturen, darunter auch einen Nasenbeinbruch. Reinke wurde noch in Stuttgart operiert. Für ihn kam Tim Wiese zum Comeback.

Zum Nichtgelingen des Spitzenspiels trug die Abwesenheit entscheidender Protagonisten erheblich bei. Auf Stuttgarter Seite setzte Trapattoni Jon Dahl Tomasson, Jesper Grönkjaer und Christian Gentner auf die Bank und beraubte damit sein ohnehin defensives Spielsystem fast jeglicher Angriffskraft. Die öffentliche Kritik am Sicherheitsdenken des Italieners war wohl auch ein entscheidender Faktor bei der Nichtberücksichtigung der beiden Dänen Tomasson und Grönkjaer. Der Bremer Trainer Thomas Schaaf musste dagegen unfreiwillig auf die Nationalspieler Tim Borowski, Frank Baumann (gesperrt) und Miroslav Klose (verletzt) verzichten.

Von Beginn an spielte sich die Begegnung vorwiegend auf Höhe der Mittellinie ab, wo die Verhinderungskünstler des VfB ihren Gegnern zusetzten. In der ersten Halbzeit gab es nur drei Chancen: Zunächst vergab der Bremer Nelson Valdez einen Kopfball, später verpasste er freistehend eine Hereingabe von Ivan Klasnic. Auf Stuttgarter Seite deutete sich nur bei einem Schuss von Thomas Hitzlsperger, den Reinke abprallen ließ, ein Torerfolg an. Doch Christian Tiffert scheiterte beim Nachschuss am Bremer Torhüter. Viel aufregendere Aktionen bekamen die Stuttgart-Fans auch in der zweiten Hälfte nicht zu sehen, obwohl sich Trapattoni überwand und schließlich doch Tomasson für Mario Gomez und Gentner für Hitzlsperger einwechselte. Diese Maßnahmen machten sich aber kaum bemerkbar. Im Gegenteil. Die Bremer bekamen das Spiel besser unter Kontrolle, waren ohne ihre Leistungsträger aber zu harmlos. Nach einer Stunde hatte der Tabellenzweite eine Doppelchance durch Christian Schulz und Valdez, später scheiterte Schulz noch einmal mit einem Flachschuss an Hildebrand.

In der 92. Minute gab es dann doch noch einen Treffer: Soldo erzielte ihn per Kopf, doch Schiedsrichter Stark pfiff ab, weil sich der Stuttgarter bei Pasanen aufgestützt hatte. Ein Tor hätte irgendwie auch nicht in dieses Spiel gepasst.

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