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Sport: Kenia rennt

Bei den 25 km von Berlin laufen die Afrikaner um den Sieg

Berlin. Sieben Mal kam in den vergangenen acht Jahren der Sieger des 25-Kilometer-Laufs durch Berlin aus Kenia. Diese Serie wird sich am Sonntag, wenn um 9 Uhr auf dem Olympischen Platz der Traditionslauf wieder gestartet wird, wohl fortsetzen. Auf der Liste der Favoriten, die der veranstaltende Berliner Leichtathletik-Verband zusammengestellt hat, nehmen die Kenianer gleich die ersten zwölf Plätze ein. Insgesamt 14 Athleten aus dem Land der Läufer sind am Start. Bei den Frauen sieht es kaum anders aus: Vorjahresgewinnerin Magdaline Chemjor, die bei den 25 km von Berlin mit einem dritten Sieg in Folge für ein Novum sorgen möchte, kommt natürlich aus Kenia und ist wiederum die Favoritin.

Dass die deutschen Langstreckenläufer nicht mehr mit der Weltspitze mithalten können, ist nicht neu. Seitdem der Cottbuser Stephan Freigang vor elf Jahren überraschend Bronze im olympischen Marathon von Barcelona gewonnen hatte, ging es bei den Männern kaum noch voran. Und auch die Frauen, die bei der EM in München 2002 noch mit Platz zwei und drei im Marathon Erfolge hatten, sind weit von der Weltspitze entfernt. Auf der Liste der Favoriten für die 25 km von Berlin – immerhin der einzige hochkarätige deutsche Lauf über diese Distanz – findet sich kein deutscher Name.

„Die deutsche Spitze ist leider sehr ausgedünnt“, sagt Christoph Kopp, der beim Berliner Rennen für die Verpflichtung der Topathleten zuständig ist. Kopp übt auch Kritik an den Sportlern: „Es ist leider so, dass einige deutsche Athleten bewusst ausweichen, um zu starker Konkurrenz aus dem Weg zu gehen.“ Ausweichen habe aber „noch nie etwas gebracht in der Leistungsentwicklung“. Abgesehen von den Perspektiven eines Dieter Baumann auf der Marathon-Strecke spricht aus Kopps Sicht wenig dafür, dass sich bald etwas ändert. „Es gibt Konzepte, aber die müssen umgesetzt werden.“ Bonusgelder für die besten deutschen Läufer gehören dazu. Doch die können sich die Organisatoren am Sonntag sparen. Nicht einmal die zweite Reihe der deutschen Athleten ist am Start.

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