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Icke bin's. Der Berliner Boateng in Frankfurt am Main.

© Ralph Orlowski/Reuters

Kevin Boateng kommt nach Haus: Rückkehr durch die Hintertür der Bundesliga

Kevin Boateng ist zurück in der Bundesliga, nach einer Karriere ohne große Initialzündung. Die Karriere hätte besser verlaufen müssen, seitdem er Hertha vor zehn Jahren verließ. Ein Kommentar

Er ist zurück. Durch die Hintertür der Bundesliga. Kevin-Prince Boateng. Ein alternder Fußballprofi, der sich über einen Vertrag bei der grauen Eintracht-Maus am Main freut. „Ich will nah bei meiner Familie sein“, sagt er. Da spricht nicht das Großmaul von früher, das bei Hertha BSC schon als Teenager herumposaunte, dass der FC Sevilla an ihm interessiert sei. Es ist nicht der starke Redner, der 2013 vor den Vereinten Nationen einen mitreißenden Vortrag hielt („Rassismus ist wie Malaria“), und auch nicht der Spieler, der beim FC Schalke 04 während der laufenden Saison vor zwei Jahren suspendiert wurde.

Und natürlich ist es auch nicht der ghanaische Nationalspieler, den in Ghana keiner mehr spielen sehen will: Jetzt kommt der Mittelfeldspieler Boateng nach Frankfurt, um dort mit 30 Jahren wohl das Ende seiner Karriere einzuläuten. Einer Karriere, die nie so richtig ihre sportliche Initialzündung gefunden hat.

Hertha kann froh sein, das Kevin Boateng den Klub damals verlassen hat

Die Karriere hätte nicht so verlaufen müssen. Vor exakt zehn Jahren veräppelte Boateng im Hertha-Trainingslager von Stegersbach im Burgenland die Mitspieler. Trainer Lucien Favre sah es gar nicht so gern, bald war Boateng von den Übungen befreit.

Der Verein packe ihn „in Watte“ witzelten die paar Zuschauer im Trainingslager. War ja auch kostbar, der kommende Star aus dem Wedding, Tottenham Hotspur zahlte damals satte 7,9 Millionen Euro für den Wechsel. Er spielte kaum in England, zum spielenden Superstar wurde Boateng nie, das wurde sein Bruder Jérôme Boateng. Hertha wähnte sich vor einer Dekade in der Angst, mit Kevin Boateng das Versprechen auf künftigen Glanz zu verlieren. Es war eine unberechtigte Angst. Auch wenn Boateng ein guter Fußballer ist. Es könnte sogar sein, dass er das mit etwas Bescheidenheit künftig bei Eintracht Frankfurt zeigt.

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