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Sport: Kicker zum Klempner

Schalke spielt im Uefa-Cup – doch Fans und Manager schimpfen

Gelsenkirchen (Tsp). In den letzten Minuten war da nur noch Spott: „Oh, wie ist das schön!“, sangen die Fans des FC Schalke 04, dann pfiffen sie die Mannschaft aus und feierten die Fußballer des SV Pasching. „Vielleicht sollten wir mit denen mal zum Kopfklempner gehen und fragen, was da los ist“, blaffte Rudi Assauer, und nur damit es klar ist: Der Schalker Manager meinte nicht die erbosten Fans, sondern die eigenen Spieler.

Der Frust war gewaltig nach dem torlosen Unentschieden am Dienstagabend im Rückspiel des UICup-Finales. Die Schalker hatten das Hinspiel vor zwei Wochen 2:0 in Österreich gewonnen, deshalb dürfen sie jetzt im Uefa-Cup mitspielen. Die Auslosung der ersten Runde findet am Freitag statt, aber daran denken sie nicht. „Wenn wir so in der Bundesliga spielen, dann geht es gegen den Abstieg“, schimpfte Assauer weiter. Und Trainer Jupp Heynckes sagte: „Es stimmt bedenklich, wie wir im Moment Fußball spielen.“

Was die Spieler im Offensivverhalten zeigten, war ideen- und konzeptlos. „Substanzverlust nach 19 Spielen in acht Wochen“, vor allem bei den jungen Spielern, vermutete Heynckes als Ursache. Dennoch dürfe man nun nicht alles verdammen. „Unterm Strich haben wir, abgesehen von diesem Spiel, im UI-Cup recht gute Leistungen gezeigt und unser großes Ziel erreicht.“ Finanziell war der UI-Cup weniger erfolgreich, die Einnahmen seien schon wieder verbraucht, „wenn wir unseren Rasen einmal rein- und wieder rausschieben“, sagte Assauer. Dass er keine Fernsehanstalt fand, die das Spiel für einen fünfstelligen Betrag übertragen wollte, war im Nachhinein gar nicht so schlimm. Werbung für seinen Klub wäre das Spiel wirklich nicht gewesen.

Nach dem Spiel machte sich Assauer dann ernsthaft Gedanken, wen man von der Gehaltsliste streichen könne. Emile Mpenza „bleibt unser Sorgenkind, weil er nicht berechenbar ist“, sagte Assauer. „Es macht einem Fußballer doch keinen Spaß mehr, wenn er keine Chance mehr hat. Da ist es besser, sich zu trennen.“ Als Ersatz ist Fernando Morientes (Real Madrid) vorgesehen. Die Klubs haben sich geeinigt, die Ablösesumme soll bei weniger als zehn Millionen Euro liegen. Doch der Spieler will nicht so recht, „weil er auf kein Geld verzichten will“, sagt Morientes’ Berater Gines Carvalho. Angeblich habe Schalke 3,6 Millionen Euro Jahresgehalt geboten – brutto. Morientes aber verdiene in Madrid 2,7 Millionen Euro – netto. Nun ist bei Schalke Mikael Forssell im Gespräch. Er war zuletzt von Chelsea London an Borussia Mönchengladbach ausgeliehen. Am Sonntag schließt die Transferliste.

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