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Sport: Kickers Kompetenzteam

Helmut Schümann über wählende Sportler Im Grunde genommen ist die Sache, die Wahl, doch eindeutig und einfach. Kanzler Schröder kickt besser als Kandidat Stoiber.

Helmut Schümann über

wählende Sportler

Im Grunde genommen ist die Sache, die Wahl, doch eindeutig und einfach. Kanzler Schröder kickt besser als Kandidat Stoiber. Außenminister Fischer joggt, wohingegen Kompetenzteammitglied Merz aus seiner Briloner Jugend allenfalls Mofafahrten aufweisen kann. Desweiteren: Schwimmer Töpfer wurde nicht nominiert ins Kandidatenteam, andererseits tritt Umweltminister Trittin vehement vor Dosen, was ja bekanntlich die Grundlage fußballerischen Schaffens auf hohem Niveau ist, und ist nicht Innenminister Schily geradezu prädestiniert zum Sportschützen par excellance? Kurzum, der Sport hat seine Heimat in der Koalition, so sicher, dass sie gar auf Radfahrer verzichten kann.

Und dann dies: In diesen Zeiten der Umfragen, wer was warum wählt, bekennen sich unsere Spitzensportler mehrheitlich als Fans des Bayern Stoiber. Georg Hackl, Jens Lehmann (der Radfahrer, nicht der Torwart), Guido Buchwald, Jens Nowotny, Andreas Wecker (wie war die Frage? Andreas Who? Andreas Wecker, Turner), der Triathlet Stephan Vuckovic, Nicole Uphoff samt Pferd Rembrandt, Jan Hempel, der ansonsten mutiger ist und vom Turm springt, Christan Beeck, ein Kicker – alle wählen konservativ. Rudi Assauer, Schalkes Manager wählt FDP, aber der ist ja auch sonst nicht ganz bei Grosch’n, sonst würde er Möllemann nicht alle Nas’ lang über der Schalker Arena fliegen lassen. Einzelschicksale, möchte man meinen, tragische Einzelschicksale. Aber dem ist nicht so, zumindest der bekennende Teil unserer Sportler ist schwarz wie die Nacht, zu erinnern sei in diesem Zusammenhang an Berti Vogts. . . aber lassen wird den.

Was ist da los? Bangen sie um die Sporthilfe, fürchten Lohneinbußen und am Ende gar Steuerprüfer? Stefan Effenberg könnte der Schlüssel sein für all die besitzstandswahrenden Bekenntnisse. Der hat gesagt, dass er den Kanzler wählen würde, wenn er denn wählen würde, und mit Effenberg will man ja nicht einmal das Kreuz auf dem Wahlzettel gemein haben. Möglicherweise liegt die Ursache aber auch in der Natur des Sportes. In dem geht es ja darum, die Form zu wahren, lat. conservare. Wenn aber ein enger Zusammenhang zwischen Sport und Wahlverhalten existiert, dann sei dann doch noch einmal an Berti Vogts erinnert. Vogts ist ja stets für Altkanzler Kohl eingetreten. Jetzt hat er 2:2 mit seinen Schotten gespielt. Gegen die Faröer. Es heißt im Sport, dass sich irgendwann alles rächt.

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