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Es bleibt beim Versuch. Ivan Nincevic ließ einige Chancen ungenutzt. Foto: dpa

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Sport: Kiel entfernt sich

Die Füchse unterliegen im Pokal mit 28:39.

Berlin - Als Herkulesaufgabe hatte der THW Kiel auf seiner Homepage sein Spiel gegen die Füchse angekündigt. Obwohl das Team von Trainer Alfred Gislason in dieser Saison gegen die deutsche Konkurrenz noch ungeschlagen war, wollten die Kieler in der K.o.-Begegnung den Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals auf keinen Fall in Gefahr bringen. Deshalb operierten sie mit diesen zusätzlichen Motivationszeilen. In der Schmeling-Halle hatte der Rekordmeister gegen die Berliner schließlich schon die Erfahrung einer Niederlage machen müssen. Dies blieb dem Favoriten diesmal vor 6306 Zuschauern durch ein 39:28 (17:14) erspart. Der THW Kiel kann weiterhin auf die 120 000 Euro hoffen, die es für den Pokalsieger gibt. Die Füchse dagegen verpassten wieder einmal die Chance auf das Final Four. „Kiel hat unsere Abwehr mehrmals regelrecht auseinander genommen“, sagte Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson und sprach von einem „verdienten Sieg für Kiel“.

Leicht machten die Füchse es den Gästen jedoch keineswegs. Wäre die Chancenverwertung der Berliner in der ersten Halbzeit besser gewesen, hätten die Kieler weitaus mehr Druck zu spüren bekommen. So aber lagen die Füchse im ersten Abschnitt immer in Reichweite, glichen immer wieder Rückstände aus, bekamen jedoch nie die Oberhand. Auch nicht, nachdem THW-Abwehrchef Daniel Kubes wegen einer Unsportlichkeit gegen Sven-Sören Christophersen bereits in der achten Minute mit der Roten Karte ausgeschlossen wurde.

Zwar gelang Markus Richwien das 5:5, aber anschließend scheiterte Ivan Nincevic mit einem Heber frei an Thierry Omeyer. Beim 14:15 (26. Minute), ebenfalls von Richwien erzielt, verwarf Nincevic sogar einen Siebenmeter. Diese Schwächen nutzte die Kieler Star-Besetzung gnadenlos aus. Kim Andersson, der sechs Tore warf, war in den ersten 30 Minuten Kiels bester Spieler. Durch seine überragende Leistung fiel nicht einmal auf, dass der unter Kniebeschwerden leidende Daniel Narcisse überhaupt nicht eingesetzt wurde. Gefahr erzeugte der THW jedoch von allen Positionen. Bei den Füchsen überragte Bartlomiej Jaszka (fünf Tore) mit Einzelaktionen. Der Kampfgeist war vorbildlich, aber an Cleverness im Angriff fehlte es eben.

In diesem Stil ging es auch in der zweiten Halbzeit weiter, nur Jaszka traf nicht mehr. Für die Füchse kam erschwerend hinzu, dass Christophersen, dem bis dahin kein Treffer gelungen war, nun wegen einer Kapselverletzung von Sigurdsson geschont wurde. Mehr und mehr setzte sich der Favorit schließlich ab, nachdem beim 25:27 (46.) bei den Füchsen noch einmal Hoffnung aufgeflackert war. Die 5:1-Abwehr der Gäste ließ danach kaum noch klare Chancen zu, auch Antreiber Iker Romero konnte die Lücken nicht finden.

Als Romero schließlich beim 26:33 (54.) auch noch einen Siebenmeter verwarf, war die Moral der Füchse endgültig gebrochen. Die Füchse erlaubten dem Gegner ein Schaulaufen in der Schmeling-Halle, zur Freude Kieler Fans, die jetzt nur noch zu hören waren. Die Höchststrafe für die Füchse gab es durch Christian Zeitz dann auch noch in der Schlussminute. Der ehemalige Nationalspieler traf mit einem Wurf aus der gegnerischen Hälfte, als Silvio Heinevetter noch etwas abseits am Boden lag und nicht mehr rechtzeitig ins Tor zurückkam. Von einer gelösten Herkulesaufgabe sprach danach keiner mehr beim THW Kiel. „Es war eine gute Leistung meiner Mannschaft, aber das Ergebnis ist vielleicht auch zu hoch ausgefallen“, sagte Trainer Gislason.

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