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Flug-Kapitän: Dragan Milosavljevic.

© imago/Camera 4

Klarer sieg gegen Bremerhaven: Alba Berlin: Spektakel als Versöhnung

Alba Berlins Basketballer besiegen Bremerhaven souverän mit 97:71 und beweisen dabei, dass es mit ihnen aufwärts geht.

Jedes Mal zum letzten Heimspiel vor Weihnachten lässt Alba Berlin sich etwas Besonderes einfallen. Das Maskottchen – der Albatros – trägt ein Weihnachtsmann-Kostüm. Die Cheerleader – die Alba Dancers – tragen Glitzer-Outfits. Da wollten auch die Profi-Basketballer nicht nachstehen und ihre Fans mit dem 1000. Pflichtspielsieg der Alba-Geschichte beschenken. Das gelang den Berlinern beim 97:71 (25:18, 30:15, 25:22, 17:16) gegen Bremerhaven nicht nur, die Gastgeber begeisterten die 10 890 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof mit phasenweise spektakulärem Basketball und versöhnten für so manch mauen Auftritt in den ersten drei Monaten der Saison. Auch wenn sie knapp 100 Punkte verfehlten.

Mit dem vierten Sieg aus den vergangenen fünf Pflichtspielen bestätigten die Berliner ihren Aufwärtstrend. Dazu lieferte Carl English ein überzeugendes Heimdebüt. Als der Neuzugang zu Beginn des zweiten Viertels das Spielfeld betrat, war der Applaus noch verhalten. Als English den Platz wieder verließ, brandete regelrechter Jubel auf. Der 35-jährige Kanadier, der zuletzt schon in Vilnius fünf Minuten mitgespielt hatte, zeigte vielversprechende Ansätze, spielte effizient, willig und mannschaftsdienlich. Am Ende hatte er elf Punkte in 14 Minuten erzielt.

Tony Gaffney überzeugte erneut

Gegen den Fast-Absteiger des Vorjahres war Alba favorisiert ins Spiel gegangen. Dazu sollte der Sieg in Vilnius, mit dem die Berliner ihr erstes Saisonziel erreicht hatten, den Einzug in die Eurocup-Zwischenrunde, die Gastgeber beflügeln. Doch gleich zu Beginn des Spiels führte der Gast 4:2. Die Berliner antworteten mit sieben schnellen Punkten und übernahmen die Initiative. Vor allem Tony Gaffney überzeugte nach seinem starken Spiel in Vilnius erneut. Mit einem Dunk, einem Steal und einem Dreier sorgte der sprunggewaltige Forward für einen 17:10-Vorsprung im ersten Viertel.

Ansonsten raste der Ball wild hin und her, beide Teams trafen im ersten Durchgang keinen Dreier, verloren dafür aber oft den Ball, Alba sogar sieben Mal. Nach der 25:18-Führung nach zehn Minuten passte Alba besser auf den Ball auf und auch das Problem mit den Distanzwürfen erübrigte sich: Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts verwandelten die Berliner mehrere Dreier in Serie. Als Niels Giffey mit der Schlusssirene zur 55:33-Halbzeitstand traf, war der Vorsprung schon auf 22 Zähler angewachsen.

"MVP! MVP!"

Bremerhaven wusste sich oft nur mit Fouls zu helfen, etwa als Center Waverly Austin Albas Power Forward Malcolm Miller auf dem Weg zum Korbleger in die Zuschauerränge rammte. Die Alba-Fans feierten den dominanten Auftritt vergnügt und besangen Center Elmedin Kikanovic beim Freiwurf schon als „MVP! MVP!“ Eine klare Aufforderung, den Bosnier zum wertvollsten Spieler der Bundesliga-Saison zu wählen. Der Center gab seine Bewerbung dazu ab, obwohl er mit 13 Zählern diesmal nicht Topscorer seiner Mannschaft war.

Denn er wurde überzeugend unterstützt von Malcolm Miller (15 Punkte), Dragan Milosavljevic (10), Tony Gaffney (10), Ismet Akpinar (11) und eben Neuzugang English. „Es hilft uns, dass wir heute so souverän gewonnen haben“, sagte Giffey. „Und dass wir den Druck von Kikanovic genommen haben, immer 30 Punkte machen zu müssen.“ Die Fans in der Großarena sangen am Ende sogar schon wieder von der „Meisterschaft“. Dazu müsste Alba, trotz aller Fortschritte, den 1000 Siegen noch einige Folgen lassen bis Saisonende.

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