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Sport: Klasnic spielt wieder

Comeback mit neuer Niere bei Bremens 2:0 in Cottbus

Von Karsten Doneck, dpa

Eine lange Leidenszeit liegt hinter ihm. Nach einer Nierentransplantation konnte Ivan Klasnic acht Monate lang kein Bundesligaspiel mehr bestreiten. Weil aber bei Werder Bremen die Stürmerknappheit ausgebrochen ist, nachdem Boubacar Sanogo wegen einer Prügelei im Training vereinsintern gesperrt wurde und Hugo Almeida einen Muskelfaserriss hat, entschied sich Trainer Thomas Schaaf, im Spiel gestern bei Energie Cottbus von Anfang an wieder einmal Klasnic einzusetzen. Mit dem kroatischen Nationalspieler gelang Werder ein schwer erkämpfter 2:0 (0:0)-Sieg beim Tabellenletzten. Die Norddeutschen sind nun seit neun Spielen ungeschlagen und haben etwas Selbstvertrauen für das am Mittwoch folgende Champions-League-Spiel gegen Real Madrid gewonnen. Bei Cottbus müssen sich die Verantwortlichen hingegen langsam Gedanken über die Zweite Bundesliga machen.

Es entwickelte sich im Stadion der Freundschaft ein unterhaltsames Spiel. Werder, von der Spielanlage her reifer und technisch versierter, kam offensiv über weite Strecken gegen die sich bissig wehrenden Gastgeber kaum zum Zuge. Spielmacher Diego konnte seine Kunst nicht annähernd wie sonst entfalten. Da rutschte zwar mal Stürmer Markus Rosenberg an der Grenze des Fünfmeterraums knapp an einer Klasnic-Vorlage vorbei und Naldos Fernschuss rasierte die Querlatte, aber ansonsten arbeitete die Cottbuser Abwehr sehr aufmerksam.

Aber der FC Energie suchte auch immer wieder die Vorwärtsbewegung. Und als Vragel da Silva einen von Bremens Torwart Tim Wiese abgewehrten Ball im Nachschuss ins Netz beförderte, hatte Schiedsrichterassistent Guido Winkmann an der Seitenlinie genau hingesehen. Er wedelte mit seinem Fähnchen: Abseits – eine Millimeterentscheidung. Kurz vor der Pause setzte Daniel Ziebig einen Schuss auf die Querlatte des Bremer Tores.

Es half nichts: In Führung ging der Favorit, der SV Werder. Und zwar durch einen Foulelfmeter. Mario Cvitanovic hatte im eigenen Strafraum im Zweikampf mit Rosenberg nach Ansicht von Schiedsrichter Manuel Gräfe zum Zurren und Zerren zu sehr die Hände eingesetzt. Diego verwandelte den Strafstoß sicher zu seinem siebten Saisontor. Was die Zuschauer aufbrachte: Als Per Mertesacker kurz Zeit vorher auf der Gegenseite gegen da Silva als letzter Mann recht rustikal eingestiegen war, hatte es keinen Platzverweis gegeben. Stattdessen schaffte der eingewechselte John Jairo Mosquera mit dem 2:0 für Werder sieben Minuten vor dem Ende die Entscheidung.

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