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Klaus Augenthaler: "Leverkusen fehlt das Gerüst"

„Gewinnen oder verlieren hat mit Genen nichts zu tun. Wichtig ist vielmehr eine gewachsene Mannschaft.

„Gewinnen oder verlieren hat mit Genen nichts zu tun. Wichtig ist vielmehr eine gewachsene Mannschaft. Zu meiner Spielerzeit bei Bayern hatten wir sechs, sieben Spieler, die schon seit Jahren für den Verein spielten. Mittlerweile sind wieder einige Spieler seit Jahren dabei: Sie leben vor, was es heißt, bei Bayern zu sein. Immer wenn ein neuer Trainer kommt, müssen sich eine Hierarchie und ein Gerüst herauskristallisieren. Außerdem polarisiert der FC Bayern: Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Das schweißt zusammen. Leverkusen musste dagegen immer die besten Spieler abgeben, die verbliebenen waren frustriert, es konnte sich nie ein Gerüst herausbilden. Am Ende der Saison war der Kader nie breit genug, um den Substanzverlust aufzufangen. Auch jetzt hat Leverkusen wieder einen Einbruch erlebt, weil wichtige Spieler wie Rolfes fehlen und sehr viel von einem Stabilisator wie Hyypiä abhängig ist. Im Mittelfeld spielen vier junge Leute: Das reicht nicht auf Dauer. Aber man muss aufpassen, dass man sich keinen „Vizekomplex“ einreden lässt. Immer dieses Vizekusen! Schalke hat auch in letzter Minute den Meistertitel an die Bayern verloren, genau wie Bremen in den Achtzigern. Da hat Bayern eben Glück gehabt.“

Klaus Augenthaler wurde als Spieler mit dem FC Bayern sieben Mal Deutscher Meister. Leverkusen trainierte er von Mai 2003 bis September 2005. Aufgezeichnet von Dominik Bardow.

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