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Sport: Kleiner Cup und großer Sieg

Füchse bereiten sich vor und feiern Europameister

Berlin - Am Samstagabend klingelte das Handy von Bob Hanning. Auf den Anruf hatte der Manager der Füchse Berlin sehnlichst gewartet. „Aus der Kabine in Innsbruck hat mich Jens Vortmann angerufen und mir völlig aufgelöst mitgeteilt, dass er mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft kurz zuvor Europameister geworden ist“, erzählte Hanning von einem besonderen Tag auch für den Handball in Berlin. Mit 24:19 hatte Deutschland im Finale gegen Schweden gewonnen.

„Dass einer unserer Spieler dabei war, der auch noch zuvor im Halbfinale eine überragende Leistung bot, macht uns alle stolz“, so bewertete der neue Füchse-Kapitän Daniel Brack den Erfolg. Während Vortmann in Österreich für Deutschland spielte, waren die weiteren Spieler des Handball-Zweitligisten beim Bundesliga-Cup in Berlin im Einsatz. „Wir brauchen viele starke Gegner, und es ist ein Glück, dass wir in der Saisonvorbereitung auf einige trafen“, sagte Trainer Jörn- Uwe Lommel. Das Spiel gegen den THW Kiel am vergangenen Mittwoch (27:35) war der Höhepunkt, aber nicht weniger wichtig waren die Vergleiche an diesem Wochenende mit den Erstbundesligisten Düsseldorf (15:12), Gummersbach (17:21) sowie dem Dänischen Meister aus Frederica (14:15). „Wir haben sehr gut gekämpft und Fortschritte in allen Mannschaftsteilen erreicht. Wir sind aber noch nicht clever, leisten uns nach guten Aktionen zu viele leichte Fehler“, urteilte Daniel Brack nach dem Spiel gegen die Dänen. Ein Unentschieden hätte gereicht, dann wären sie in das Spiel um Platz drei eingezogen. „Das hätten wir mitgenommen“, sagte Bob Hanning. Andererseits behagte ihm der rutschige Belag in der Max-Schmeling-Halle nicht. „Wir sind wenigstens verletzungsfrei geblieben.“ So können die Füchse in der kommenden Woche zum Turnier zu Granollers Barcelona fast in Bestbesetzung reisen. Nur Markus Richwien, der nach seiner schweren Beinverletzung wieder trainiert, fehlt.

Ernst war beim 6. Bundesliga-Cup der Gesichtsausdruck von Organisator Wolfgang Oswald. Fünfeinhalbtausend Zuschauer brauchte er „pro Tag, um eine schwarze Null schreiben zu können“, aber nur etwa zehn Prozent davon kamen. Sie erlebten ein Turnier mit Pannen und Spielen auf nur mäßigem Niveau. Dass mit Turnieren dieser Art in Berlin keine große Halle zu füllen ist, davor war Wolfgang Oswald gewarnt worden. Im Finale bezwang der VfL Gummersbach die ägyptische Nationalmannschaft 39:31.

Noch haben die Füchse, der selbst ernannte Erstligaaufsteiger für die am 10. September gegen Bernburg beginnende Saison, keine neue Euphorie für Handball entfachen können. Sie sind aber auf gutem Weg dahin – mit erfahrenen Bundesligaspielern und erfolgreichen Talenten wie Jens Vortmann.

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