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Sport: Klöden verlässt T-Mobile

Der Tour-Dritte fährt künftig für das Astana-Team

Berlin - Von Respekt ist die Rede, von Dank, aber die Trennung von Andreas Klöden und T-Mobile macht deutlich, dass der Radrennstall und der Dritte der diesjährigen Tour de France nicht mehr zusammenpassen. „Wir haben Andreas in diesen schweren Zeiten für den Radsport insbesondere in Deutschland und in einem Team, das klare Richtlinien hat, eine exponierte und verantwortungsvolle Position angeboten“, sagte Kommunikationschef Christian Frommert. „Wir akzeptieren, dass er diese offenbar nicht tragen kann oder will.“

Klöden hatte am Freitagabend bekannt gegeben, dass er von der kommenden Saison an für das Team Astana fahren wird. „Ausschlaggebend für meine Entscheidung ist vor allem die Tatsache, dass ich zu einer sehr starken Mannschaft gehe, mit der wir in der kommenden Saison vieles erreichen können“, schrieb Klöden auf seiner Homepage.

Der 31-Jährige soll in dem Team eine wichtige Rolle beim Neuaufbau spielen. Die Mannschaft war zunächst Nachfolger des Liberty-Teams, das tief in den Dopingskandal verstrickt war, will nun mit einer neuen Lizenz und dem Kapitän Alexander Winokurow aber neu anfangen.

Klöden habe sich laut dem künftigen T-Mobile-Teammanager Rolf Aldag mit seinem Wechsel erneut gegen die Rolle des Kapitäns und stattdessen für die eines Helfers entschieden. „Andreas wäre als Kapitän der Kopf der Mannschaft gewesen, eine Leitfigur für unsere vielen jungen Fahrer.“

Laut dem neuen Generalmanager Bob Stapleton habe Klöden ein „sehr gutes Angebot“ vorgelegen. Ein solches hat der Etappensieger bei der Tour, Matthias Kessler, nicht mehr von T-Mobile bekommen. Kessler ist wie Klöden mit Jan Ullrich befreundet, er hatte seinen Etappensieg sogar seinem suspendierten Freund gewidmet.

Über Ullrich berichtet der „Spiegel“ unterdessen, dass er die am 20. Juli ausgesprochene Kündigung seines Arbeitgebers akzeptiert habe und damit auf eine Abfindung in Millionenhöhe verzichten soll. Schuld daran sei eine Äußerung seines Managers Wolfgang Strohband. Strohband hatte erklärt, dass Ullrich für T-Mobile mit Sicherheit nicht mehr in den Sattel steigen werde, dieses Kapitel sei endgültig abgeschlossen. Damit habe Strohband den finanziellen Forderungen seines Klienten die Grundlage entzogen, weil Ullrich weiter seine Dienste hätte anbieten müssen. „Ich nehme zu diesem Bericht keine Stellung“, sagte Strohband gestern auf Nachfrage. Der Bonner Oberstaatsanwalt Fred Apostel bestätigte dem „Focus“, dass auf die Anzeige einer Strafrechtsprofessorin hin Ermittlungen gegen Ullrich wegen des Verdachts auf Betrug zum Nachteil des Rennstalls T-Mobile eingeleitet wurden. klapp

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