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Sport: Knapp am Tor vorbei

Snowboard: Favoritin Jacobellis scheitert erneut

Cypress Mountain - Bis zum Halbfinale ging alles nach Plan. Lindsey Jacobellis, die große Favoritin im Snowboardcross, dominierte am Cypress Mountain die Konkurrenz. Diesmal würde alles anders als 2006, so schien es. In Turin hatte die US-Amerikanerin wegen einer übermütigen Showeinlage am letzten Sprung den Sieg an Tanja Frieden (Schweiz) verloren. Doch der Traum vom Olympia-Gold erfüllte sich wieder nicht, wieder endete der Tag X mit einer Panne: Lindsey Jacobellis verfehlte nach einem Fahrfehler im Halbfinale ein Tor und schied aus. Im Zielhang zeigte die 25-Jährige Humor, weil sie sich wieder wie vor vier Jahren artistisch ans Brett fasste. Es war sowieso alles egal – sie wurde Fünfte. Gold ging an Maelle Ricker, die nach Freestyle-Nationalheld Alexandre Bilodeau das zweite Gold für die Gastgeber gewann.

„Ich habe so vieles erreicht. Manchmal bin ich dominant, manchmal geht eben alles schief“, sagte die zweimalige Weltmeisterin Jacobellis später und sprach sich selbst Trost zu, um dann selbstbewusst festzustellen: „Wenn Leute über Snowboard reden, sprechen sie von mir.“

Ob vor ihrem K.o. eine leichte Berührung mit Ricker vorausgegangen war, darauf wollten sich die beiden Protagonistinnen nicht festlegen. Es war für sie schlicht nebensächlich. „So geht es eben zu im Boardercross. Ich hatte immer Spaß in diesem Sport, und das wollte ich auch zeigen“, erklärte Jacobellis, die bis auf Olympia ihre Sportart seit Jahren dominiert.

Mit dem Griff ans Brett wollte sie die Stimmung im Publikum noch einmal steigern. Und fast, aber nur fast, hätte sie damit Olympiasiegerin Ricker zu einem ähnlichen Kunstgriff angestachelt. Dieser war jedoch das Malheur von Jacobellis eine Warnung: „Meine Aufgabe war es, auf dem Board zu bleiben und nicht die Zuschauer zu unterhalten“, sagte sie. Schließlich hatte ihr nach einem Sturz in der Qualifikation das vorzeitige Aus gedroht – aber aufgrund des guten zweiten Laufs kam sie doch noch weiter. „Zuerst war es ein Desaster, aber dann habe mich einfach darauf konzentriert, was ich kann“, sagte Ricker, die sich im Finale gegen die Französin Deborah Anthonioz durchgesetzt hatte. dpa

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