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Baby im Weg. Albas Jamel McLean (Mitte) wird von Maccabis Sofoklis Schortsanitis (re.) geblockt.

© AFP

Knappe Niederlage in Euroleague gegen Maccabi Tel Aviv: Alba verpasst historischen Viertelfinaleinzug

Alba Berlin hat die historische Chance verpasst. Der Basketball-Bundesligist verlor am Donnerstag zum Abschluss der Zwischenrunde mit 64:73 (34:41) gegen Titelverteidiger Maccabi Tel Aviv und verpasste den Einzug ins Viertelfinale der Euroleague.

Es lag etwas in der Luft in Friedrichshain. Es roch nach Gegrilltem, die Sonne ging unter über der Arena am Ostbahnhof, der Frühsommer kündigte sich warm an. Er wird jedoch in der Euroleague ohne die Basketballer von Alba Berlin stattfinden. Trotz großen Kampfes verpassten sie bei der 64:73 (34:41)-Niederlage gegen Maccabi Tel Aviv die Sensation, als erstes deutsches Team ins Viertelfinale einzuziehen. Vor 14 133 Zuschauern in der nahezu ausverkauften Halle erwies sich der Euroleague-Champion aus Israel als zu starker Gegner. Vor allem der Maccabi-Forward Devin Smith (28 Punkte) dominierte, bei Alba waren Alex Renfroe, Jamel McLean und Leon Radosevic mit je zehn Zählern gemeinsam Topscorer. Allein es half nichts. Als Gruppenfünfter verabschiedet sich die Berliner nach einer europäischen Saison, auf die sie mit sieben Siegen in 14 Zwischenrundenspielen dennoch stolz sein können.

Mit einer Siebenpunkteführung gingen die Gäste in die Halbzeit

Die Halle war gefüllt in Gelb, was nicht hieß, dass alle Zuschauer zu Alba hielten. Die Gästefans waren farblich identisch gekleidet und saßen über die Halle verteilt, aber bei jedem Korb ihrer Mannschaft deutlich zu hören. Am Anfang jubelten sie oft, der Titelverteidiger begann sehr entschlossen, drohte er doch überraschend, erst zum zweiten Mal überhaupt die Play-offs der Euroleague zu verpassen. Mit hohen Pässen warfen die Israelis über die Defensive der Berliner hinweg. Schnell führten sie 4:0 und 15:6. Die Gastgeber kamen unter dem Korb kaum zum Zug, wo bei Maccabi der kugelige Koloss Sofoklis Schortsanitis, genannt „Baby Shaq“, lauerte. Vor allem Jamel McLean, zwischendurch als Center aufgeboten, kam kaum zum Zug. Doch die Dreierschützen hielten Alba im Spiel, trafen dreimal in Folge. Und als Reggie Redding einen Einwurf abfing und zum 17:21-Viertelstand aus Berliner Sicht einstopfte, war Alba wieder dran. Und dank konsequenter Defensive glich Berlin zum 30:30 aus. Doch obwohl die Deutschen sich den Ball gut zupassten, fanden sie kaum Lücken unter Maccabis Korb. Mit einer Siebenpunkteführung gingen die Gäste in die Halbzeit.

Alba fightete um jeden Ball in einem nun ausgeglichenen Match und kam bis auf 47:48 heran. Doch jedes Mal, wenn das Spiel hätte kippen können, warf Berlin daneben und Tel Aviv traf. Dennoch war noch alles möglich beim 51:53-Stand nach drei Vierteln. Als Leon Radosevic zum 56:56-Ausgleich traf, lagen sogar wieder eine historische Sensation und Jubel in der Luft. Doch nach einigen Schiedsrichterpfiffen gegen Alba kippte die Stimmung in empörte Pfiffe, die Berliner spielten ihre Angriffe schlecht aus, Maccabi zog bis auf sieben Punkte davon. Am Ende wirkten Albas Profis auch ein wenig platt nach der jetzt schon langen Saison mit fast 60 Spielen.

Die Berliner haben dennoch gleich wieder eine neue Chance auf einen Titel. Keine 48 Stunden nach dem Euroleague-Aus treten sie in Oldenburg an, um im Top-Four-Turnier ihren Pokaltitel zu verteidigen. Gegner im Halbfinale am Samstag um 17 Uhr sind die Baskets Bamberg.

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