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Nach dem Auftakterfolg in Köln sind die Eisbären nur noch zwei Siege von der Deutschen Meisterschaft entfernt.

© dpa

Köln - Eisbären 2:4: Eisbären gewinnen erstes Finalspiel

Die Eisbären Berlin haben sich mit einem 4:2 (1:0, 1:1, 2:1)-Auswärtssieg bei den Kölner Haien eine glänzende Ausgangsposition zum Gewinn ihrer siebten Eishockey-Meisterschaft geschaffen.

Was hatten sie sich in der Sportstadt Köln auf den Sonntag gefreut. Uwe Krupp, Trainer der Haie, sah seine Mannschaft auf einer Welle der Begeisterung, hatte gar vor dem ersten Finalspiel um die deutsche Eishockeymeisterschaft gegen die Berliner Eisbären davon gesprochen, dass „die ganze Stadt“ hinter seinem Team stehen würde. Wenn es denn so war, dann hat es den Haien nicht geholfen. Vor 18.366 Zuschauern in der Kölnarena demonstrierten die Berliner eindrucksvoll, dass sie nicht interessierte, was die Kölner wollten. Die Eisbären gewannen 4:2 (1:0, 1:1, 2:1) im ersten Spiel der nach dem Modus „Best of five“ gespielten Serie und sind somit nun noch zwei Siege von ihrem siebten Meistertitel in neun Jahren entfernt.

Schon die Einstimmung auf den beiden Spielerbänken unterschied sich gewaltig. Kölns Trainer Uwe Krupp gab jedem seiner Spieler noch einen Klaps auf den Rücken, sein Berliner Kollege Don Jackson dagegen verharrte regungslos hinter seinen Spielern. Die brauchten anscheinend keine besondere Motivation, von der ersten Sekunde an stürmten die Eisbären entschlossen in das Kölner Drittel. Dort herrschte dann gewaltiges Chaos, die Haie wirkten übernervös und spielten so, wie es sich nicht Erfolg bringend spielen lässt. Querpässe vor dem eigenen Tor sind kein probates Mittel gegen einen tief in der Angriffszone lauernden Gegner.

Die Eisbären hätten nach 20 Spielminuten locker 4:0 führen können. Allein Felix Schütz, ansonsten als Nationalstürmer eher für gute Nerven bekannt, legte dem Gegner gleich drei Mal den Puck auf den Schläger. Später sagte Schütz: „Wir waren zu zappelig und haben zu viele Fehler gemacht – ich auch.“ Allerdings sprang für die Eisbären nach den Fehlern von Schütz nur ein Lattenschuss durch Travis Mulock heraus. Das erste Tor leitete Moritz Müller ein – für die Eisbären, die 1:0 durch Julian Talbot in Führung gingen.    

Die Demonstration der Berliner Überlegenheit war allerdings in der ersten Pause nicht am gigantischen Videowürfel der Kölnarena abzulesen. Auch wenn Eisbären-Kapitän André Rankel nach dem Anfangsabschnitt im Fernsehinterview sagte: „Wir spielen unser Spiel“ – so locker konnte es für die Berliner nicht weitergehen. Und ab Spielminute 21 lief die Mannschaft von Don Jackson tatsächlich zunächst einmal dem Gegner hinterher. Dem Schweden Andreas Falk gelang mit einem Distanzschuss unter die Latte der Ausgleich für die Kölner, die danach in Führung hätten gehen können. Allein der ehemalige NHL-Profi Marco Sturm vergab zwei große Chancen, eine davon landete am Pfosten vom Tor von Rob Zepp.

Doch so merkwürdig wie das Spiel lief, durften die Kölner natürlich nicht in Führung gehen. Björn Krupp schickte die Eisbären daher noch mit einem Erfolgserlebnis in die Kabine. Kurz vor Ende des zweiten Drittels stürzte der Sohn des Kölner Trainers ohne Fremdeinwirkung hinter dem eigenen Tor, Julian Talbot schob den verwaisten Puck zu Travis Mulock und wenig später war Kölns Torwart Danny Aus den Birken ein zweites Mal bezwungen. 

Von diesem Fehler erholten sich die Haie nicht mehr. Mit Hilfe von Sturm, der einen Schuss von Darin Olver per Schlittschuh ins Kölner Tor lenkte, gingen die Eisbären 3:1 in Führung.  Das Kölner Anschlusstor durch Falk von fiel erst in der Schlussminute, als die Haie dann ihren Torwart Aus den Birken zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, kamen die Eisbären noch zum 4:2 durch Rankel. Durch ein sogenanntes „technisches Tor“- der Berliner Kapitän war am Torschuss gehindert worden, die Entscheidung der Schiedsrichter wohl korrekt.

Am Dienstag geht es mit der Finalserie in der Arena am Ostbahnhof in Berlin weiter. Nach den Eindrücken vom ersten Spiel könnte es für die Haie schwer werden, die Angelegenheit noch sehr weit auszudehnen. Mit der Routine der vielen Erfolge im Rücken scheinen die Eisbären einfach viel zu abgeklärt zu sein, als dass sie sich von einem insgesamt zu wackligen Gegner noch ernsthaft ärgern ließen. Auch die Geschichte spricht für die Berliner: Bei all ihren sechs Meisterschaften haben sie jeweils auch das erste Spiel gewonnen.

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