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Das letzte Aufbäumen. Auch Rauls (r.) Treffer reichte Schalke gegen Köln nicht.

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Köln - Schalke 2:1: Schalke patzt, Köln holt Norweger

Schalke erlitt mit dem 1:2 in Köln die sechste Pflichtspielpleite nacheinander. Die Kölner planen mit dem Norweger Stale Solbakken als Trainer eine noch bessere Zukunft.

Der 1. FC Köln hat Schalke 04 die Generalprobe für das DFB-Pokalfinale verdorben und mit dem 2:1 (1:0)-Erfolg gegen die Schalker seine Zukunft neu geplant. Unmittelbar nach dem Saison-Kehraus gaben die Kölner die Verpflichtung des Norwegers Stale Solbakken zur neuen Saison bekannt. Der 43-Jährige, der zuletzt den FC Kopenhagen betreute und eigentlich Trainer des norwegischen Nationalteams werden sollte, bekommt als Chefcoach am Geißbockheim zum 1. Juli einen Zweijahresvertrag und soll am kommenden Dienstag in Köln vorgestellt werden.

„Ich glaube, uns ist etwas ganz besonders Gutes gelungen“, sagte FC-Interimstrainer Volker Finke über Solbakken, den er in seiner Funktion als Sportdirektor gemeinsam mit Geschäftsführer Claus Horstmann unter schwierigen Bedingungen nach Köln lockte. „Es waren keine einfachen Verhandlungen“, sagte Horstmann, der den Deal in einer Telefonkonferenz am Samstag unter Dach und Fach brachte. Gegen die Schalker saß Frank Schaefers Nachfolger Finke zum dritten und letzten Mal auf der Trainerbank und erlebte vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften WM-Stadion von 2006 Tore von Milivoje Novakovic (25. Minute) und Mato Jajalo (60.), die damit die Pleite der Schalker und den elften Saison-Heimerfolg perfekt machten. Drei Minuten vor dem Ende gelang Raúl noch der Anschlusstreffer für Schalke, das als Meisterschaftszweiter von 2010 mit Rang 14 so schlecht wie zuletzt 1994 war.

„Das hatten wir uns anders vorgestellt“, sagte Trainer Ralf Rangnick nach der sechsten Pflichtspielniederlage seiner Schalker hintereinander. Eine derart schlechte Ausbeute hatte es zuletzt vor 40 Jahren gegeben. Rangnick war sauer: „Die erste Spielhälfte war richtig schlecht“, kommentierte er den Auftritt des Champions-League-Halbfinalisten. Lediglich in den letzten 30 Minuten gaben die Schalker Gas, scheiterten aber insgesamt dreimal am Aluminium.

Der Neue. Trainer Stale Solbakken kommt an den Rhein.
Der Neue. Trainer Stale Solbakken kommt an den Rhein.

© dpa

Die Kölner, die zuletzt vor eigenem Publikum acht von neun Begegnungen gewonnen hatten, begannen stürmisch und hatten durch Novakovic (5.) die erste Großchance. Nationaltorhüter Manuel Neuer, der sein 156. und möglicherweise letztes Erstligaspiel für Schalke bestritt, musste nicht eingreifen. Vier Minuten später entschärfte er einen zu schwach geschossenen Freistoß von Petit mühelos, ehe auf der Gegenseite Youssef Mohamad mit einem Querpass in der eigenen Abwehr dem überraschten Raúl zu einer unverhofften Möglichkeit verhalf.

In der 25. Minute machten der teilweise unsicher wirkende Neuer und die Schalker Defensive keine glückliche Figur. Eine Rechtsflanke von Miso Brecko, bei der der Schalke-Keeper nicht eingriff, verwertete Novakovic aus kurzer Entfernung zu seinem 17. Saisontor. Im Gegenzug zielte Raúl knapp vorbei (26.). FC-Geburtstagskind Michael Rensing im Kölner Tor hatte dann Riesenglück, als José Manuel Jurado bei Schalkes bester Möglichkeit in den ersten 45 Minuten nur den Pfosten traf (43.). Nach dem Seitenwechsel schien es so, als ob die Kölner mehr Probleme bekommen würden. Doch das Schalker Aufbäumen war kurz, die Gastgeber, die unter Finke auch das dritte Spiel gewannen, bekamen rasch wieder Oberwasser und führten durch Jajalos 25-Meter-Schluss die Vorentscheidung herbei. Raúls 1:2 kam für Schalke zu spät. (dpa)

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