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Sport: Königliche Niederlage

Schach-WM: Polgar unterliegt Anand

Judit Polgar, die einzige Frau bei der Schach-Weltmeisterschaft in Argentinien, ist längst vom Wunderkind zur fürsorglichen Mutter gereift. Aber der Spielstil der 29-jährigen Ungarin erinnert zuweilen noch an ihre Sturm-und-Drang- Zeit. Während des WM-Auftakts in San Luis hatte ihre Unbekümmertheit verhängnisvolle Folgen: Polgar, Siebte der Weltrangliste, verlor gegen Viswanathan Anand, der mit einer strategischen Meisterleistung seiner Rolle als WM-Favorit gerecht wurde.

Die Angriffskünstlerin hatte mit ihrem weißen Königsbauern eröffnet. Anand erwiderte solide. Nachdem alle Leichtfiguren ins Spiel gebracht waren, stand Polgar vor der Wahl, eine ruhige, ausgeglichene Stellung anzustreben oder einen forschen Königsangriff einzuleiten. Sie zeigte Courage – und wurde bestraft. Mit feinen Manövern erstickte Anand die Initiative seiner Gegnerin, pflanzte einen mächtigen Springer ins Zentrum und widmete sich Polgars König. Der unwiderstehliche Angriff des Inders mündete schließlich in einem raffinierten Opfer des Springers.

Viswanathan Anands schärfster Konkurrent, der Bulgare Wesselin Topalow, gewann ebenfalls mit den schwarzen Steinen. Sein Gegner, Peter Leko, hatte eine Gewinn verheißende Chance ausgelassen. Die anderen beiden Partien, Alexander Morosewitsch gegen Fide-Weltmeister Rustam Kasimdschanow sowie Peter Swidler gegen Michael Adams, endeten remis.

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