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Sport: Kohlschreiber scheitert schon in Runde eins

Haas siegt in Wimbledon ohne große Anstrengung

London - Während Titelverteidiger Roger Federer den Center Court in Wimbledon im weißen Jackett und dazu passender langer Hose ganz im Stile der 20er Jahre betrat, bestritten die deutschen Tennisprofis ohne jeglichen Pomp auf den Außenplätzen ihre Auftaktmatches. Dabei wurden ihre Nerven jedoch schon vor dem ersten Aufschlag einem Härtetest unterzogen. Über drei Stunden mussten Thomas Haas und Philipp Kohlschreiber ausharren, da die angekündigten Regenschauer einen pünktlichen Beginn der 121. Offenen Englischen Meisterschaften verhinderten.

Um halb vier Uhr durften die beiden zwar endlich den Platz betreten, doch bei erneut einsetzendem Nieselregen musste Haas beim Stand von 1:1 gegen Zack Fleishman wieder die Umkleidekabine ansteuern. Während der 13. der Setzliste seine Fortsetzung zu einem überzeugenden 6:3, 6:4, 6:2-Sieg gegen den klar unterlegenen Amerikaner brachte, ließ sich Kohlschreiber von den äußeren Bedingungen entnerven. Eine halbe Stunde hatte er untätig mit seinem Gegner Florent Serra auf Platz sechs verbracht, der Rasen wies noch rutschige Stellen auf. Als das Match schließlich beginnen sollte, verstrickte sich Kohlschreiber in hitzige Diskussionen mit dem Schiedsrichter: „Ich finde es zu gefährlich, hier zu spielen“, monierte der 23-Jährige, gab dann aber klein bei.

Wie unwohl er sich fühlte, wurde nicht nur durch die fast emotionslose Art deutlich, mit der sich Kohlschreiber in die 6:7, 4:6, 4:6-Niederlage gegen den Franzosen fügte. „Mich hat alles gewurmt, das Wetter, das Warten, einfach alles. Und in mir hat es gebrodelt. Ich war wie blockiert“, sagte er und gab zu: „Ich habe zu sehr auf die zweite Turnierwoche geschaut und vergessen, dass ich vorher die erste Runde gewinnen muss.“ Der Stuttgarter Michael Berrer machte es nachher besser. Er besiegte Albert Montanes (Spanien) 6:3, 6:3, 6:2. Petra Philippsen

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