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Aksel Svindal

© AFP

Kombinations-Weltmeisterschaft: Svindal fährt seinen besten Slalom und holt Gold

Der Norweger Aksel Lund Svindal ist neuer Kombinations-Weltmeister. In letzter Sekunde verdrängte er den führenden Franzosen und verdarb den Einheimischen die Goldparty.

Knapp hat Aksel Lund Svindal die Kombinations-Weltmeisterschaft gewonnen. Bis kurz vor der Ziellinie führte der Franzose Julian Lizeroux, die einheimischen Franzosen rechneten schon fest mit dem Sieg ihres Landsmannes. Somit verdarb Svindal den mehr als 20.000 Fans bei den Ski-Weltmeisterschaften im französischen Val d'Isère eine goldene Heimparty. "Es war der beste Slalom, den ich je gemacht habe", sagte der 26-jährige Svindal. Noch besser war der von Lizeroux, der am Montagabend als Abfahrts-22. unter Flutlicht zu Edelmetall kurvte. Bronze ging überraschend an den Kroaten Natko Zrncic-Dim.

Stephan Keppler belegte als einziger deutscher Starter den 20. Platz. Er kämpfte sich achtbar die Slalom-Strecke herunter. "Nächstes Jahr geht es um die Olympiade, da will ich Super-Kombi fahren, das gehört für mich alles schon zur Vorbereitung", sagte der 26-Jährige. Trotz einer bei der Abfahrt erlittenen Knieblessur nahm am Keppler am Slalom teil.

Für Svindal war der Erfolg ein Höhepunkt in seiner Comeback-Saison, in der er nach fast einjähriger Verletzungspause in Beaver Creek als Sieger zurückgekehrt war. Als Kombi-Weltmeister tritt er in die Fußstapfen von norwegischen Ski-Größen wie Lasse Kjus oder Kjetil André Aamodt. "Ich wusste, ich musste Gas geben, denn Lizeroux war so schnell", sagte Svindal über den 29-Jährigen Franzosen, dessen Bruder im vergangenen Sommer tödlich bei einem Base-Jump verunglückt war.

Daniel Albrecht auf dem Weg der Besserung

Svindal ist als Kombinations-Weltmeister Nachfolger von Daniel Albrecht. Bei dem 25-jährigen Schweizer ist gut zwei Wochen nach seinem schweren Trainingsunfall die Aufwachphase aus seinem künstlichen Tiefschlaf eingeleitet worden. Seine engsten Angehörigen werden in nächsten Tagen dabei sein, wenn er wieder zu sich kommt.

Nach dem enttäuschenden Abschneiden in den Speed-Disziplinen, in denen die österreichischen Ski-Herren erstmals seit 20 Jahren sowohl in Super-G und Abfahrt ohne Edelmetall geblieben waren, gab es für die führende Alpin-Nation also den nächsten Tiefschlag. Alles hatte im rot-weiß-roten Lager auf Mitfavorit Benjamin Raich geschaut, gar zum "Retter der Nation" war der 30-Jährige erkoren - nach der verkürzten Abfahrt war schon alles wieder vorbei. "Ich habe mir schon einiges ausgerechnet, aber da musst halt ins Ziel fahren und das habe ich nicht geschafft", sagte der Doppel-Olympiasieger von 2006, der nach Österreich zum Riesenslalom-Training abreiste. Marcel Hirscher und Bernhard Graf verabschiedeten sich im Slalom, Romed Baumann war auf Platz acht der beste Österreicher.

Nicht nur für Raich war die Kombinations-Entscheidung bitter. Der Gesamtweltcup-Führende und Titelaspirant Ivica Kostelic musste das Rennen wegen seiner in Kroatien behandelten Rückenschmerzen im TV verfolgen. Ärgerlich war der Tag auch für Olympiasieger Ted Ligety. Der Amerikaner wurde wegen Regelverstoßes disqualifiziert. (hyc/dpa)

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